Kupfermarkt: Was ist 2019 drin?

Der Kupferpreis ist stark ins Jahr 2018 gestartet. In der Zweiten Hälfte ging es aber aufgrund vieler Faktoren bergab, der US-Handelskrieg gegen China dürfte der wichtigste Grund gewesen sein. Langfristig gibt es zu wenig Kupfer, doch wird das 2019 schon eine Rolle spielen?

US-Handelskrieg als größter Einflussfaktor

Da twittert ein Staatschef und reihum gehen die Industriemetallpreise in die Knie. Auch das war 2019. Der US-Handelskrieg gegen diverse Nationen, aber vor allem gegen den wichtigsten Handelspartner China, hat die Metallpreise 2018 bewegt. Immer wenn die Worte oder Tweets schärfer wurden, gab es kräftige Rückschläge beim Preis. Die Befürchtung ist schließlich, dass dieser Handelskrieg auf die Weltkonjunktur drückt und die Kupfernachfrage aus China, dem mit Abstand wichtigsten Verbraucherland, einbricht. Das war der große Rahmen in diesem Jahr, der den Kupferpreis bewegt hat. Und je näher das Jahresende rückt, desto eher stellen wir fest: Ja, die Weltkonjunktur sendet besorgniserregende Signale. Aber das lag nicht nur am sino-amerikanischen Handelskrieg. Seit Jahresanfang hat die Kupfer-Notiz in US-Dollar jedenfalls rund 11 Prozent an Wert verloren. Dabei spielte keine Rolle, dass sich der Markt im Defizit befindet. Und zwar im achten Jahr in Folge (siehe Graphik unten). Die International Copper Study Group (ICSG) geht auch im neuen Jahr von einem Mangel an Kupfer aus, allerdings soll das Defizit deutlich kleiner werden als noch vor einem Jahr prognostiziert.

Können E-Autos schon die Kupferpreise unterstützen?

Als stärkste neue Faktoren für den Kupfermarkt kommen die zunehmende Elektrifizierung des Straßenverkehrs und die Erneuerbaren Energien hinzu (siehe: „Kupfer: Wie Erneuerbare Energien und Elektroautos die Nachfrage pushen!„). Letztere wachsen ungehemmt und weltweit und verbrauchen dabei immer mehr Kupfer. Auch Elektroautos erhöhen die Nachfrage nach dem roten Metall. Sie benötigen etwa doppelt bis viermal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dabei gilt: Je größer die Batterieleistungen werden, desto mehr Kupfer steckt im Auto. 2018 hat Tesla, das Symbolbild der EV-Fans, endlich Gewinne eingefahren und es offenbar geschafft, seine Fertigungsprobleme in den Griff zu bekommen. Zudem verkündeten etliche etablierte Hersteller, dass sie dem Verbrennungsmotor im kommenden Jahrzehnt den Rücken zukehren werden. Darunter waren neben Volkswagen und BMW zuletzt auch Daimler (siehe: „Deutschland geht in die Offensive„). Ähnliches gilt auch für viele Hersteller aus anderen Ländern. Ob die steigende Nachfrage schon im kommenden Jahr einen so starken Effekt auf die Kupfernachfrage haben wird, darf aber bezweifelt werden, denn noch immer gibt es zu wenig bezahlbare Modelle mit einer akzeptablen Reichweite. In China, dem größten Automarkt der Welt, erreichten Elektroautos und Hybride über den Sommer bei den Neuzulassungen einen Marktanteil von 5% bis 6%. Prognostiziert wird, dass bis 2025 weltweit der Anteil der Electric Vehicles (EV) auf 15% bis 25% steigt, wie die UBS in ihrer im November veröffentlichten Marktstudie schrieb (siehe Graphik unten).

Langfristig: Zu wenig Minen, zu niedrige Kupfergrade

Die Elektroautoindustrie allein dürfte den Kupferpreis im kommenden Jahr also nicht antreiben. Und so bleibt uns vor allem der Blick auf die langfristigen Faktoren auf der Angebotsseite. Dort sieht es ehrlich gesagt ziemlich mau aus. In Nordamerika sinkt die Kupferproduktion bereits seit drei Jahren. Allein bis zum Jahr 2035 sollen weltweit 200 Minen schließen. Doch so weit müssen wir nicht blicken, denn das Angebotsdefizit dürfte sich in den kommenden Jahren wieder verschärfen, denn die Minen werfen weniger Kupfer ab. Die Kupfergrade sinken bereits seit drei Jahrzehnten, wie die untenstehende, mit Daten von Wood Mackenzie bestückte BMO-Graphik zeigt. Fand man 1990 noch durchschnittlich 1,6 Prozent Kupfer im Gestein, so ist dieser Wert in den vergangenen Jahren auf 1 Prozent gesunken. Das bedeutet, dass immer mehr Material bewegt werden muss, um die gleiche Menge Kupfer zu erhalten. Das erhöht die Kosten. Zu allem Überfluss hat der Markt auch noch einen langen Bärenmarkt hinter sich, in dem er sich de facto noch befindet. Seit vielen Jahren wurde deshalb zu wenig in neue Kupferprojekte investiert, was sich nun rächt. Denn die Pipeline an neuen Projekten ist dünn, wie wir an dieser Stelle bereits erörterten. Es hilft jetzt auch nichts mehr, wie wild in die Entwicklung neuer Projekte zu investieren. Von der Entdeckung eines Kupfer-Deposits bis zum Bau der Mine vergehen im besten Fall zehn Jahre – meistens dauert es etwas länger!

Leicht höhere Kupferpreise realistisch

Unser Fazit fällt dementsprechend folgendermaßen aus: Mittel- und langfristig spricht alles für steigende Preise, denn es gibt zu wenig Kupfer und die Kosten steigen. Parallel steigt sukzessive die Nachfrage. Die Bank of Montreal schätzt, dass das Angebotsdefizit am Weltmarkt bis 2025 deshalb auf rund 3 Mio. Tonnen steigen dürfte. Das entspricht etwa einem Siebtel des heutigen Weltmarkts. Kurszfristig sprechen der Handelskrieg und die sich deutlich abkühlende Weltkonjunktur gegen zumindest stark steigende Preise. Schließlich reden wir immer noch von „Dr. Copper“, einem in der Vergangenheit guten Rezessionsindikator. Wenn der Kupferpreis sank, und das tut er seit Jahresmitte, deutete das stets auf eine Rezession oder eine starke Abschwächung der Weltwirtschaft hin. Das bestätigen inzwischen auch andere Indikatoren und das zeigt sich auch schon an den weltweiten Börsen. Die Analysten der Commerzbank sehen in ihrem aktuellen Ausblick moderat steigende Preise. Schon im Q1 prognostizieren sie einen Kupferpreis von 6.400 Dollar je Tonne, der bis zur Mitte des Jahres auf 6.800 Dollar steigen könnte (sehe Graphik unten). Das Umfeld bleibt also für Kupfer generell positiv, einen sehr starken Anstieg sollte man 2019 aber auch nicht erwarten.

Kupferaktien: Eine Chance für 2019!

Für Anleger bedeutet das, dass man nicht unbedingt auf höhere Kupferpreise wetten sollte. Das Chancen-Risiko-Verhältnis halten wir für zu niedrig. Wer aber wie viele Analysten und Marktbeobachter von stabilen bis leicht steigenden Preisen im kommenden Jahr ausgeht, sollte auf Kupferaktien setzen. Auf diesem Preisniveau erwirtschaften die Produzenten genug Cashflows. Auf der anderen Seite sind die Bewertungen der Unternehmen historisch gesehen relativ niedrig. Hier bietet sich also durchaus Potenzial. Wer auch eine Brise Übernahmefantasie im Depot möchte, sollte sich die Aktie von Nevada Copper (0,34 CAD | 0,23 Euro; CA64128F1099 näher anschauen. Das Unternehmen besitzt das einzige voll genehmigte und finanzierte Kupferprojekt in Nordamerika. Derzeit wird auf Pumpkin Hollow in Nevada eine Mine gebaut. Im vierten Quartal 2019 will das Unternehmen mit der Förderung beginnen. Laut Unternehmensangaben befindet man sich im Zeitplan, wie man jüngst mitteilte. Die Aktie aber hat zuletzt deutlich verloren und notiert am Jahrestief. Das könnte Übernehmer anlocken.

Aktieninfo Nevada Copper

ISIN: CA64128F1099
Börsenkürzel TSX-V: NCU
Aktienzahl (voll verwässert): 665 Mio.
Aktienkurs: 0,34 CAD | 0,23 Euro
Börsenwert: 226,1 Mio. CAD
Größte Anteilseigner: Pala Investments, Castlelake LLP, Triple Flag Mining Finance, JP Morgan, Blackrock, Capital Group Canadian, Red Kite, CIBC, Fidelity

 

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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Nevada Copper, Commerzbank Research, BMO Capital Markets, Stockwatch

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