Vor der größten Kupfermesse der Welt ist die Stimmung in der Branche gut. Kupfernachfragern aber drohen in den kommenden Jahren weiter steigende Preise. Das Angebot ist zu niedrig, mahnen die Analysten von BMO. Die Kupfer-Pipeline trocknet aus.
Die Kupferkrise ist vorbei
Nächste Woche trifft sich das Who is Who der Kupferwelt in Santiago zur 17. World Copper Conference. Die Stimmung in der Branche ist so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Denn der steigende Kupferpreis und eine höhere Nachfrage sorgen für gefüllte Kassen bei den Produzenten. Die Krise scheint die Branche abgeschüttelt zu haben. Kupfer kostet heute an der London Metal Exchange (LME) 50 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren (siehe Chart unten). Auch wenn seit Jahresanfang wieder mächtig Volatilität in die Preise gekommen ist: ein Abschwung ist derzeit nicht abzusehen. Und das hat seinen guten Grund: Bei Industriemetallen sorgt hauptsächlich die Angebotsseite für größere Preisbewegungen. Und von dort gibt es weiterhin sehr gute Signale für die Kupferproduzenten und -explorer.
Fehlende Investitionen rächen sich
Denn in den Jahren der Krise wurde kaum in neue Projekte investiert. Dementsprechend fehlen heute und in den kommenden Jahren neue Kupferminen. Es dauert schließlich bis zu zehn Jahre und mehr, bis aus der Entdeckung eines Vorkommens irgendwann tatsächlich ein Bergwerk entsteht. In einer aktuellen Studie schlagen die Analysten der Bank of Montreal (BMO) daher Alarm. Die Kupfer-Pipeline bewegt sich auf dem niedrigsten Niveau seit einem Jahrhundert, schreibt Colin Hamilton. Der Leiter des BMO-Rohstoffteams betonte, dass es vor allem an Wachstumschancen durch große Projekte fehle. Sie würden heute im Vergleich zu 2017 etwa 10 bis 15 Prozent weniger Kupfer produzieren. Und dabei befindet sich der globale Kupfermarkt laut der Intenational Copper Study Group (ICG) bereits im Defizit. Im vergangenen Jahr betrug dieses 175.000 Tonnen.
Streiks können für zusätzlichen Druck sorgen
Deutlich wird der Mangel an neuen Vorkommen, wenn man die aktuelle Pipeline an fortgeschrittenen Kupferprojekten betrachtet: So wird First Quantum Minerals die Mine Cobre Panama im nächsten Jahr in die Ramp-Up-Phase bringen. „Danach wird es bis 2022/23 an neuen Minen fehlen, die mindestens 200.000 Tonnen Kupfer pro Jahr liefern können“, so Hamilton. Hinzu kommen noch Unsicherheitsfaktoren, die sich schon dieses Jahr bemerkbar machen können. Allein in den beiden großen Kupferländern Chile und Peru laufen in 30 Minen in diesem Jahr die Tarifverträge aus (mehr hier). Betroffen ist mit Escondida auch die größte Kupfermine der Welt, die ihre Produktion 2018 eigentlich kräftig steigern wollte. DIe BMO-Analysten sehen daher große Risiken auf der Angebotsseite, Streiks könnten die Produktion lahmlegen.
Gute Aussichten für Explorer
Wo es aber Verlierer gibt – die Kupferkäufer – gibt es auch Gewinner. Und das sind in diesem Fall Explorationsunternehmen. Sie treffen also auf einen Markt, der nach größeren Vorkommen lechzt und im dem gleichzeitig die Kassen der großen Konzerne gut gefüllt sind. Die ersten Übernahmen hat der Markt schon gesehen. So verleibte sich die südamerikanische Minsur-Gruppe für 590 Mio. US-Dollar die Mina Justa-Mine in Peru ein. Wenige hundert Kilometer südlich dieser Mine liegt Los Chapitos. Die Liegenschaft wird von Camino Minerals (0,33 CAD | 0,20 Euro; CA1380502080) entwickelt. Los Chapitos weist eine ähnliche Geologie wie Mina Justa auf und konnte zuletzt nicht nur durch gute Bohrergebnisse punkten. Die Resultate weisen vielmehr darauf hin, dass dort eine dritte Kupferzone existiert (siehe hier) und zudem auch eine kostengünstige Verarbeitung im Heap Leach-Verfahren möglich ist (hier). Das sind erst einmal gute Voraussetzungen. Die Camino-Aktie wird so langsam vom Markt entdeckt, auch weil sich Vorstandschef Ken McNaughton, der schon mehrere Projekte erfolgreich in Produktion gebracht hat, seit diesem Jahr öfter auf den Branchenmessen zeigt. Aktuell läuft ein neues Bohrprogramm auf dem Projekt. In diesem Jahr ist also mit einem regelmäßigen Newsflow zu rechnen. Mit einem Börsenwert von knapp 19 Mio. CAD ist das Unternehmen noch niedrig bewertet.
Aktieninfo Camino Minerals
Börsenkürzel TSX-V: COR
ISIN: CA1380502080
Börsenwert: 18,9 Mio. CAD
Ausstehende Aktien: 57,2 Mio.
Optionen/Warrants: 14,9 Mio.
Anteil Insider/Management: 18%
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Preischart: London Metal Exchange
Bildquelle: Camino Minerals
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