Kupfermine Escondida: Streik oder kein Streik?

Der Kupferpreis leidet unter der Türkei-Krise, dem Handelskrieg und enttäuschenden chinesischen Industriedaten. In Chile steht unterdessen die Entscheidung bevor, ob die Arbeiter auf Escondida, der größten Kupfermine der Welt, in den Streik treten. Mittelfristig sind die Aussichten für das Metall deutlich besser.

Druck auf Kupferpreis hält an

Seit Anfang Juni hat der Kupferpreis in Dollar um rund 17 Prozent nachgegeben. An der Comex in New York fiel der Preis bis auf 2,71 Dollar je Pfund ab. Nich hilfreich waren dabei die heute Morgen veröffentlichten Konjunkturdaten aus China. Sie haben „auf ganzer Linie enttäuscht“, merkte das Rohstoffteam der Commerzbank an. So war die Industrieproduktion im Juli „nur“ um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Die Anlageinvestitionen verzeichneten mit einem Plus von 5,5 Prozent die geringste Rate seit dem Beginn der Datenreihe vor fast 20 Jahren. Diese nachlassende Dynamik war allerdings bereits im Vormonat erkennbar gewesen. Als Hauptursachen für diese Entwicklung sehen Analysten die Entschuldungskampagne der Regierung in Beijing sowie den Handelskrieg mit den USA. Kurzfristig dürfte es hier also keine Entspannung geben.

Spannung in Chile!

Ganz anders ist die Lage in Chile, dem größten Kupferproduzenten der Welt. Denn dort wird immer noch zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern der Escondida-Mine verhandelt. Offenbar haben sich beide Seiten angenähert. Die Arbeitgeber sollen ihr Angebot für eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent auf 2 Prozent erhöht haben. Die Arbeiter fordern aber 5 Prozent und hatten in der Vorwoche mit einer überwältigenden Mehrheit das erste Angebot abgelehnt. Der Begriff „Annäherung“ scheint in diesem Fall daher nicht wirklich angebracht. Escondida ist mit einer Jahresproduktion von mehr als 1,2 Mio. Tonnen die größte Kupfermine der Welt. Die Eigentümer der Betreibergesellschaft Minera Escondida sind BHP Billiton (Anteil: 57,5%), Rio Tinto (30%), die JECO Corporation (10%) sowie IFC (2,5%). Trotz der jüngsten Preisrückschläge bei Kupfer ist die Mine hochprofitabel.

Langfristig steigt die Nachfrage deutlich

Generell sind die Aussichten für Kupferaktien positiv. Auf dem aktuellen Preisniveau verdienen die Unternehmen wieder ordentlich Cash und suchen sogar Übernahmeziele (mehr hier). Der Grund hierfür ist die steigende Nachfrage. Zum einen wächst China, der größte Kupferkonsument der Welt, immer noch stark. Ob dann die Industrieproduktion um 5,5 oder 6 Prozent wächst, ist im langfristigen Mittel egal, sondern nur ein kurzzeitiges Event für Trader und Analysten. Zum anderen steigt die Nachfrage in Folge des Booms bei Elektroautos. Denn in diesen steckt durchschnittlich doppelt so viel Kupfer wie in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommt – was manche als größeren Faktor sehen – dass die Ladeinfrastruktur massiv ausgebaut werden muss. Dazu zählen nicht nur die notwendigen Ladesäulen, um die Lithium-Ionen-Batterien aufzuladen, sondern auch die Stromnetze, die erweitert werden müssen. Wir hatten diese Thematik bereits an dieser Stelle ausführlich diskutiert. Manche rechnen deshalb bereits im Jahr 2025 mit einem Angebotsdefizit am Weltmarkt von bis zu 5 MIo. Tonnen, denn gleichzeitig sinkt auch der Ausstoß aus den Minen. Bis zum Jahr 2035 werden nach Analystenschätzungen 200 Minen mangels Kupfer schließen müssen. Bereits kurzfristig ist zu erkennen, dass die Kupfergrade in den Minen sinken. Dementsprechend muss mehr Material bewegt werden, um die gleichen Mengen zu erhalten.

Neue Kupferassets gefragt wie nie

Für Anleger mit einem längerfristigen Anlagehorizont sind daher Kupferaktien interessant, die in den kommenden Jahren mit einer neuen Mine auf den Markt kommen. Nevada Copper (0,50 CAD; 0,34 Euro; CA64128F1099) will im dritten Quartal 2019 eine Untertagemine auf dem Projekt Pumpkin Hollow in Nevada Produktion bringen. Aktuell wird gebaut. Wenige Jahre später soll ein Tagebau auf der gleichen Liegenschaft hinzukommen. Pumpkin Hollow ist die derzeit einzige voll genehmigte und finanzierte Kupfermine in Nordamerika. Von der Größe her dürfte sie mit einem aktuellen Minenleben von 23 Jahren ins Beuteschema der Großkonzerne passen, denn die suchen derzeit händeringend neue Kupferassets. Wer also auf eine Übernahme setzen will, dürfte mit Nevada Copper richtig liegen. Pumkin Hollow hat zudem einen großen Vorteil im aktuellen Handelskrieg. Die US-Mine ist von Trumpschen Strafzöllen keineswegs betroffen und könnte sogar davon profitieren.

 

Aktieninfo Nevada Copper

ISIN: CA64128F1099
Börsenkürzel TSX-V: NCU
Aktienkurs: 0,50 CAD | 0,34 Euro
Akt. Börsenwert: 228 Mio. CAD
Ausstehende Aktien: 445 Mio.
Optionen/Warrants: 11 Mio.
Voll verwässert: 456 Mio.
Größte Anteilseigner: Pala Investments (53%), Castlelake LLP (18%), Triple Flag Mining Finance (8%), JP Morgan (5%)

 

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Bildquellen: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Rio Tinto

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