Der Goldpreis kämpft um die Marke von 1.200 Dollar

Während die Handelskriege immer mehr werden und die Schwellenländer in eine Krise schlittern, wird der US-Dollar zum sicheren Hafen für viele Investoren. Ob das klug ist, sei dahingestellt. Momentan aber führt das zu neuem Druck auf den Goldpreis.

Die türkische Krise und ihre globale Dimension

40 Prozent hat die türkische Lira seit Jahresanfang verloren. Im Zuge des Absturzes in den vergangenen drei Handelstagen – der stärkste seit der türkischen Bankenkrise vor 17 Jahren – wurden auch andere Schwellenländer in Mitleidenschaft gezogen. Allein der südafrikanische Rand verlor in der Spitze 10 Prozent an Wert über Nacht. Obwohl die türkische Krise hausgemacht ist – keine unabhängige Notenbank, permanentes Leistungsbilanzdefizit, Misstrauen von Investoren etc. – trifft sie jetzt auch andere Emerging Markets mit Wucht, die Aktienmärkte in Fernost gaben heute durchweg nach. Und selbst die Industrieländer sind davon betroffen. Die spanische BBVA fuhr 2017 20 Prozent seines Gewinns in der Türkei ein und ist heute der größte europäische Kreditgeber im Land. Stark betroffen dürfte auch UniCredit durch seine Tochter YapiKredi sein. Zudem wird bei der BNP Paribas über mögliche Abschreibungen fabuliert. Auch die Deutsche Bank und die Commerzbank sind in der Türkei engagiert, allerdings in einem deutlich kleineren Rahmen. Durch den Absturz der Lira sind die Kreditrisiken der dortigen Unternehmen deutlich gestiegen. Sie wiesen nach den letzten Statistiken Dollar-Kredite im Wert von 450 Mrd. auf. Durch den Lira-Absturz drohen sie zahlungsunfähig zu werden. Wie ernst die Lage ist, zeigte sich heute Morgen. Die Garanti Bank, größter privater Kreditgeber für Unternehmen, soll derzeit keine Lira mehr in Euro, Dollar oder Pfund umtauschen. Dies wurde bisher aber nicht offiziell bestätigt. Andere Institute dürften dem Beispiel folgen.

Die Flucht in den Dollar

Die Devisenhändler schalten in solch stürmischen Phasen stets in den Risk Off-Modus und bewegen ihre Aber-Billionen über den Globus. Und das heißt im Moment, dass man in den US-Dollar flieht. Der wird immer stärker und verstärkt so die Krise. Ein Leidtragender ist auch der Goldpreis. Der fiel heute Mittag das erste Mal seit Ende 2016 unter die Marke von 1.200 US-Dollar je Unze. Inzwischen aber hat sich die Notiz leicht erholt. Der Ausweg aus der Krise ist nicht einfach. Denn die Währungskrise kommt mit einem Handelskrieg der USA gegen den Rest der Welt daher. Im Lira-Rauschen ging fast unter, dass neue Sanktionen gegen Russland in Kraft getreten sind und auch der Rubel abverkauft wurde. Die aggressive Außenpolitik Trumps, der offenbar politische Ziele mit massivem wirtschaftlichen Druck um jeden Preis erreichen will, ist der große, umfassende Rahmen, der derzeit die Welt in Atem hält. Eine Lösung der vielen Konflikte ist nicht in Sicht. Und deshalb müsste Gold, der ultimative sichere Hafen, eigentlich an Wert gewinnen. Für die Türkei übrigens kann es ganz böse enden. Bei der Bankenkrise 2001 handelte Kemal Derviş, Ökonom und einst selbst Chef der Weltbank, ein umfassendes Reformprogramm mit dem IMF aus, schloss marode Banken und rekapitalisierte die gesunden Institute. So schaffte er die Basis für den mehr als ein Jahrzehnt andauernden Boom am Bosporus. Der Nutznießer war freilich Recep Tayyip Erdoğan, der 2002 völlig überraschend die Parlamentswahlen gewann und seither am Ruder sitzt. Aktuell ist kein neuer Derviş in Sicht. Stattdessen wird in Ankara neues Öl ins Feuer gegossen.

Spekulanten werden immer shorter

Die Überraschung ist angesichts der Dollarstärke, dass der Goldpreis nicht noch stärker abstürzt. Der  handelsgewichtete Dollar-Index befindet sich schließlich auf den höchsten Stand seit fast 14 Monaten. Aufgrund der Währungsentwicklung legt Gold in Euro gerechnet zu und steigt heute auf über 1.060 EUR. Gold in Türkischer Lira ist seit Donnerstagmorgen sogar um bis zu 35 Prozent auf ein Rekordhoch von gut 8.600 TRY je Feinunze gestiegen. Auffällig ist, dass die spekulativen Investoren in New York nun schon die vierte Woche in Folge ihre Netto-Short-Positionen mit 66.100 Kontrakten auf ein Rekordhoch ausgeweitet haben. Viele Kommentatoren haben schon in der vergangenen Woche angemerkt, dass das Short-Squeeze-Risiko mit jedem Tag steigt. Und das der Goldpreis dennoch nur leicht unter dem Wert der Vorwoche liegt, spricht dafür, dass die Gegenbewegung nicht mehr lange auf sich warten lässt (mehr hier). Zumal der Dollar angesichts des stürmisch steigenden Schuldenbergs der USA schon lange kein echter „sicherer Hafen“ mehr ist.

Goldexplorer bieten starken Hebel auf Goldpreis

Wer auf eine Wende spekulieren will, kann dies mit Aktien von Goldexplorern tun. Denn hier macht sich ein höherer Goldpreis wie ein Hebel bemerkbar. Ein interessanter Wert ist derzeit Corvus Gold (2,59 CAD | 1,70 Euro; CA2210131058). Das Unternehmen entwickelt das Doppelprojekt Mothern Lode / Northern Bullfrog in Nevada. Aktuell verfügt man bereits über 1,76 Mio. Unzen im höherwertigen Status „measured & indicated“ sowie über 0,43 Mio. Unzen Gold in der Kategorie „inferred“. Für Ende September ist bereits eine neue Ressourcenschätzung in Planung. Die dürfte mit Blick auf die guten Bohrergebnisse die Ressource deutlich vergrößern. Den Absturz des Goldpreises hat die Aktie übrigens weitgehend schadlos überstanden. Denn neben dem weit fortgeschrittenen Projekt kann sich Corvus vor Übernahmegerüchten nichr retten. Als heißester Kandidat gilt AngloGold Ashanti, das seinen Anteil jüngst auf 19,9 Prozent schraubte. Für Bewegung hat dann Coeur Mining gesorgt, dass in der vergangenen Woche die Übernahme von Corvus‘ Nachbar Northern Empire bekannt gab. Für Coeur macht der Zukauf eigentlich nur dann Sinn, wenn man nun auch Corvus Gold ins Visier nimmt (mehr hier).

Aktieninfo Corvus Gold Inc.

ISIN: CA2210131058
Börsenkürzel (TSX-V): KOR
Aktienkurs: 2,59 CAD | 1,70 Euro
Marktkapitalisierung: 291,7 Mio. CAD
Anzahl Stücke: 105,99 Mio.
Voll verwässert: 112,65 Mio. (keine Warrants)
Top-Anteilseigner: AngloGold Ashanti (19,9%), Tocqueville Asset Management (18%), Management & Angestellte (6,5%), Coeur Mining (5,9%), Van Eck Global (5,8%), Goldcorp (1%)

 

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Bilder: Corvus Gold

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