rohstoffbrief.com | Goldpreis: Langeweile vor, Aufbruch nach der US-Wahl?

Der Goldpreis hat seinen kleinen Ausverkauf vom Mittwoch noch nicht verdaut. Charttechnisch sieht es aber nicht düster aus, zumal die nächsten Stimulus-Maßnahmen von Notenbanken und Regierungen schon hinter der nächsten Ecke warten. Jetzt muss nur das Markthemmnis „US-Wahlen“ überstanden werden.

Nichts ist verloren!

Der Chart des Goldpreises hat sich zuletzt wieder verdüstert. Die Notiz rutschte unter die 100-Tage-Linie bei knapp 1.880 US-Dollar je Unze. Allerdings notiert der Kurs momentan nur knapp darunter. Die nächste wichtige Unterstützung befindet sich ohnehin bei 1.850 US-Dollar je Unze, und die wurde diese Woche nicht getestet. Der Preis drehte gestern bei 1.860 Dollar. Daher ist charttechnisch noch Nichts verloren. SO mancher US-Analyst meint, dass wir derzeit einfach nur Gewinnmitnahmen sehen, und zwar dort, wo es bisher in 2020 die größten Geiwnne gab: im Tech- und im Goldsektor.

Euro und Dollar als Taktgeber

Viel wichtiger dürften ohnehin die US-Wahlen sein. Gibt es eine Hängepartie, dann müsste Gold als sicherer Hafen davon profitieren können und sich der Dollar abschwächen. Das wäre logisch. Doch logisch ist nicht vieles in diesem Börsenjahr, daher sind wir uns nur in einer Sache relativ sicher: Uns steht eine sehr volatile Handelswoche bevor. in der aktuellen Woche aber verhindert die Europäische Zentralbank bisher einen weiteren Anstieg bei Gold. Sie hat wie erwartet ihre Geldpolitik unverändert belassen und angesichts der Risiken für die Konjunktur neue Maßnahmen für die nächste Sitzung im Dezember angekündigt. Wahrscheinlich wird sie ihr PEPP-Anleihekaufprogramm bis Ende 2021 verlängern und eventuell gar aufstocken. Das schwächt den Euro und stärkt den Dollar.

Die Wahl entscheidet

Doch das ist derzeit nur eine Momentaufnahme, die höhere Goldpreise verhindert. Für höhere Notierungen nach den Wahlen spricht das nächste Stimulus-Paket der kommenden US-Regierung. Wer auch immer am Dienstag als Sieger aus dem Präsidentschaftsrennen gehen wird, wird der Wirtschaft neue Hilfsmaßnahmen zukommen lassen. Und das sollte dem Dollar viel stärker zusetzen als jede Maßnahme der EZB den Euro schwächen könnte. Gibt es einen eindeutigen Sieger, dürfte die nächste Rallye am Aktien- und am Goldmarkt ohnehin bevorstehen.

Produzenten füllen sich die Kassen

Doch auch bei diesem Goldpreis verdienen die Produzenten prächtig. So hatten bereits Alamos Gold und Agnico Eagle starke Finanzzahlen für das Q3 gemeldet. Gestern hat dann Branchenprimus Newmont Goldcorp das beste Quartal der Unternehmensgeschichte vermeldet. Der in Denver sitzende Konzern konnte den bereinigten Gewinn auf 697 Mio. US-Dollar mehr als verdoppeln. WIchtig ist: Auch der Free Cashflow zieht mit: Der betrug im Q3 satte 1,3 Mrd. US-Dollar. Man hat seine Kosten im Griff und profitiert vom hohen Goldpreis. Die Newmont-Aktie konnte gestern trotz des schwachen Goldpreises zulegen. Der Konkurrent und ärgste Verfolger Barrick Gold wird erst am Donnerstag seine Finanzzahlen präsentieren.

Bei Gold-Explorern wird noch Kasse gemacht

Noch stärker als bei den Aktien der Goldproduzenten ist die aktuelle Unsicherheit bei vielen Goldexplorern zu spüren. Da wurde und wird offensichtlich Kasse gemacht. Auch Cartier Resources (0,23 CAD | 0,15 Euro; CA1467721082) kommt in diesem Oktober noch nicht in die Pötte. Die Anleger warten hier weiterhin auf die angekündigte Ressourcenschätzung für das Chimo Mine-Goldprojekt in Quebec. Aktuell besitzt man bereits eine Ressource mit rund 1,2 Mio. Unzen an Gold (ausführlich hier). Wie CEO Philippe Cloutier ankündigte, will man mit dem Update die Resource auf mindestens 1,7 Mio. Unzen Gold steigern. Das dürfte dann auch Großaktionär Agnico Eagle interessieren, der bereits rund ein Sechstel der Cartier-Aktien hält (ausführlich hier).

Aktieninfo Cartier Resources
ISIN: CA1467721082
Börsenkürzel (TSX-V): ECR
Aktienkurs: 0,23 CAD | 0,15 Euro
Börsenwert: 53,2 Mio. CAD (voll verwässert)
Anzahl Stücke: 214,6 Mio.
Optionen/Warrants: 15,6 Mio. / 1,3 Mio.
Aktienzahl voll verwässert: 231,4 Mio.
Top-Anteilseigner: Agnico Eagle (16,4%); JP Morgan UK (7,3%), Quebec Institutions (11,5%), Management (3%)
Weitere Informationen und die aktuelle Unternehmenspräsentation finden Sie unter https://ressourcescartier.com/.

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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Cartier Resources, Stockwatch

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