Die Lage am Kupfermarkt droht wieder zu kippen. Der US-Handelskrieg gegen China und Short-Wetten von Spekulanten belasten den Preis und die Aktienkurse der Kupferfirmen. Unterdessen fährt Tesla der Konkurrenz in den USA davon.
Trump und Spekulanten belasten Kupferpreis
Der Kupferpreis konnte den Abverkauf an den Aktienmärkten in der Vorwoche mit einem Minus von nur 0,5 Prozent noch gut abfedern. Doch diese Woche geht das rote Metall wieder in die Knie. Am Spotmarkt nähert sich der Preis wieder der 6.000 Dollar-Marke. Dafür verantwortlich dürfte vor allem Donald Trump sein, der in einer Fernsehansprache das Tempo im Handelskrieg mit China erhöht hat. Demnach sind nun Zölle auf alle verbleibenden Exportprodukte der Chinesen möglich. Das Volumen liegt bei 257 Mrd. US-Dollar. Trump machte deutlich, dass ein Abkommen mit China „großartig“ für die USA ausfallen müsse. Anfang Dezember schon könnten die neuen Zölle verkündet werden. Eine letzte Verhandlungschance gibt es noch im November, wenn sich Trump und Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels treffen wollen. Preisbelastend für Kupfer dürfte zudem sein, dass die spekulativen Finanzinvestoren ihre Short-Wetten wieder deutlich ausgebaut haben. Dazu passen auch die Nachrichten aus dem Hause BHP Billiton. Der größte Bergbaukonzern der Welt hat seine Wachstumserwartungen für die USA und China aufgrund des Handelskriegs heruntergeschraubt. Zwar spüre man bisher keine direkten Folgen der Konfrontation der Supermächte. Dennoch sei die Lage undurchsichtig und schwer zu lösen, hieß es aus der Konzernzentrale in London.
Tesla fährt der Konkurrenz davon
Immerhin gibt es auch gute Nachrichten für Kupferfreunde, denn bekannt ist ja, dass das Metall vom Boom der Elektroautoindustrie profitiert. Tesla hatte jüngst einen beeindruckenden Quartalsgewinn gemeldet und selbst Kritiker aus der Investorgemeinde auf seine Seite ziehen können. Interessant für die Autobranche ist aber das Gesamtbild und das spricht für Elon Musk. Wie Daten der US-Behörden zeigen, sind die Kalifornier der Konkurrenz im Premium-Segment in diesem Jahr davongefahren, der Abstand hat sich im Q3 sogar vergrößert. Das erhöht den Druck auf die Wettbewerber wie Daimler, BMW, Lexus oder Audi enorm. Zumal Tesla im kommenden Frühjahr das Model 3 auch nach Europa bringen will. Mehr verkaufte Elektrofahrzeuge sind gut für die Kupfernachfrage. Denn E-Autos benötigen je nach Modell etwa doppelt bis vier Mal so viel Kupfer wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.
Kupferaktien zu Ausverkaufspreisen
Unter den fallenden Kupferpreisen leiden auch die Aktien von Kupferunternehmen. So notieren die Papiere von Nevada Copper (0,38 CAD | 0,26 Euro; CA64128F1099) aktuell auf dem niedrigsten Stand seit 2009. Selbst die Tiefs aus dem Jahr 2016 wurden unterboten, und damals stand das Unternehmen quasi vor dem Aus. Der Pessimismus ist übertrieben, denn Nevada Copper baut die derzeit einzige voll genehmigte Kupfermine in Nordamerika. Da auch die Finanzierung schon gesichert ist und ein Tagebau auf dem Pumpkin Hollow-Projekt noch dazukommen soll, sind die derzeitigen Abverkäufe eher übertrieben und bieten die Chance für mittelfristig orientierte Anleger, günstig einige Stücke einzusammeln. Der Produktionsstart ist übrigens für das dritte Quartal 2019 vorgesehen, der erste Kupferbarren soll laut Plan im November kommenden Jahres gegossen werden.
Aktieninfo Nevada Copper
ISIN: CA64128F1099
Börsenkürzel TSX-V: NCU
Aktienkurs: 0,38 CAD | 0,26 Euro
Größte Anteilseigner: Pala Investments, Castlelake LLP, Triple Flag Mining Finance, JP Morgan, Blackrock, Capital Group Canadian, Red Kite, CIBC, Fidelity
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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Nevada Copper, Tesla, EVVolumes.com
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