Vanadium: Der Energiespeicher für Sonne und Wind

Vanadium war lange Zeit kein spannendes Thema an den Rohstoffmärkten. Nun aber hat sich der Preis in kurzer Zeit vervielfacht. Der Grund: das Industriemetall profitiert von der steigenden Nachfrage durch den Boom bei Energiespeichersystemen.

Vanadium hat die Nase vorn

Die Autoindustrie setzt bei der Elektrifizierung der Fahrzeuge weitgehend auf Lithium-Ionen-Batterien. Mindestens genauso so groß ist aber der Markt für Energiespeicher. Da geht es um die Frage, wie man Energie aus Sonne und Wind speichern kann, wenn sie mal nicht gebraucht wird. Stillstehende Windräder an der Nordseeküste sind das Sinnbild für das Grundproblem dieser Branche. Doch schon jetzt gibt es die ersten Anwendungen, mit denen diese Aufgabe gelöst werden kann. Während bei Elektroautos sicherlich Lithium präferiert wird, scheint Vanadium bei Großanwendungen die Nase vorn zu haben. Und das liegt an der Lebensdauer. Denn bei Lithium-Ionen-Batterien lässt die Energieabgabe mit der Zeit nach. Bei Batterien auf Vanadiumbasis, sogenannten Vanadium Redox Flow-Batterien, gibt es dagegen kein Verfallsdatum. Bei einer Solar- oder Windkraftanlage, die oft zwei Jahrzehnte im Betrieb sind, ist das ein klarer Vorteil.

Energiespeicher: Es geht schon los!

Bisher geht rund 85 Prozent des verwendeten Vanadiums in die Stahlindustrie. Eine Beimischung von 0,5 Prozent Vanadium macht den Stahl fester und zäher. Doch mit Wucht steigt die Nachfrage aus dem Bereich Energiespeichern. So hat Sumitomo Electric Industries auf der japanischen Insel Hokkaido ein 15 Megawatt starkes Redoxspeichersystem auf Vanadium-Basis für einen Windpark installiert. Ähnliche Vorhaben wurden bereits in Südkorea und Taiwan umgesetzt. In Kalifornien gibt es seit diesem Jahr immerhin einen Testlauf.

China mal wieder Zünglein an der Waage

Vanadium wird zumeist wie Kobalt (mehr hier) als Beiprodukt gewonnen, vornehmlich in Eisenerzminen. Es gibt nur wenige Vorkommen, die hauptsächlich Vanadium fördern. Die Verarbeitung zu industriell nutzbarem Material erfolgt oft in China. Die Volksrepublik ist aber gleichzeitig der größte Produzent und verfügt über die größten Reserven, wie die Daten des US Geological Survey zeigen (siehe Tabelle). In diesem zukunftsträchtigen Markt sitzt also Beijing mal wieder am längeren Hebel. Zuletzt aber haben die Chinesen auf die Bremse gedrückt, um die Luftverschmutzung in den Städten besser in den Griff zu bekommen. So gab es Produktionsstopps bei den Verarbeitern und zuletzt gar ein Importverbot. Dass der Markt anfällig ist, zeigt das Beispiel Südafrika. Dort musste eine Eisenerz- und Vanadium-Mine 2015 schließen. In der Folge machte der Verarbeiter des Metalls ebenfalls die Türen zu. Und selbst ein österreichisches Unternehmen, dass u.a. Ferrovanadium und Vanadiumoxide produzierte, fuhr darauhin die Produktion herunter.

Preis verfünffacht sich

Diese Ereignisse und die Aussicht darauf, die Basis für die Batterien bei Energiespeichersysteme zu bilden, hat den Vanadiumpreis in den vergangenen Jahren in die Höhe getrieben. Von Preistief im Mai 2016 hat sich die Notiz mehr als verfünffacht. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2008 lag aber noch ein wenig höher.

Attraktives Vorkommen in Nevada

Für Vanadium-Explorer sind das gute Zeiten. So konnte sich beispielsweise die Aktie von Prophecy Development (4,35 CAD; Kürzel: PCY; WKN: A2ALPW) seit dem Tief im Frühjahr 2016 fast verdreifachen. Das kanadische Unternehmen ist im Besitz des Gibellini-Vanadium-Projekts in Nevada. Es liegt nur 266 Meilen von Teslas Gigafactory entfernt und besitzt einen guten Zugang zur Strom- und Straßeninfrastruktur. Gibellini hat das Potenzial, die erste primäre Vanadium-Mine in den USA zu werden. Das US Geological Survey hatte diese Abhängigkeit von Importen zuletzt in ihrem 2016er Jahresbericht kritisch angemerkt. Ein Genehmigungsverfahren für das Projekt wurde von den vorherigen Besitzern eingeleitet, aber dann gestoppt. Prophecy kann daran im ohnehin Mining-freundlichen Nevada anknüpfen (mehr zum Thema Länderrisiko). Zudem liegt bereits eine Wirtschaftlichkeitsstudie aus dem Jahr 2011 vor. Die hatte damals AMEC E&C Services erstellt. Nun arbeiten Prophecy und eben dieser Dienstleister an einer Aktualisierung.

Abbau im Tagebau möglich

Gibillini ist unter zwei Gesichtspunkten besonders spannend. Zum einen ähnelt es Vorkommen in China, die ebenfalls einen vergleichsweise hohen Vanadium-Gehalt bei niedrigen Mengen anderer Metalle aufweisen. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit im Betrieb. Zudem soll ein Abbau im kostengünstigen Tagebau-Verfahren möglich sein. Dies dürfte für hohe Gewinnmargen sorgen.  Prophecy hatte sich zuvor bereits das Titan-Projekt in Ontario (Titan + Vanadium) gesichert. Mit den beiden Liegenschaften scheint das Unternehmen gut aufgestellt zu sein, um als einer der führenden Lieferanten für die wachsende Energiespeicherindustrie in Nordamerika zu fungieren. Mit einem Auge schielt man dabei natürlich auf Tesla. Der Elektroauto-Pionier ist ganz nebenbei auch als Anbieter von Energiespeichern unterwegs. Aktuell realisiert die Firma ein entsprechendes System in Australien. Die Nähe zu Teslas Gigafactory könnte daher ein besonderer Pluspunkt für Prophecy sein. Für langfristig orientierte Anleger ist das an der Börse mit rund 25 Mio. CAD bewertete Unternehmen sicher eine interessante Beimischung, um auf den Durchbruch von Vanadium Redox Flow-Batterien als Energiespeicher der Zukunft zu setzen.

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Bildquellen: Sumitomo Electric Industries, Prophecy Development Corporation
Tabelle: US Geological Survey 2016

 

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