Rohstoffbrief.com fasst jeden Freitag die wichtigsten Kurznews aus der Welt des Minings und der Rohstoffe kompakt zusammen. Zu den Themen heute zählen Glencore, Barrick Gold, der Kupferausstoß in Chile, Kirkland Lake Gold, Tesla und Panasonic, Nyrstar, der Kobalt-Markt, Albemarle, die US-Goldproduktion, BHP Billiton und Antofagasta, Streiks in Südafrika und ein Vorfall im Niger.
Chile: Stabile Kupferproduktion erwartet
Die Analysten von Fitch Solutions Macro Research erwarten im kommenden Jahr eine stabil wachsende Produktion von Kupfer in Chile. Demnach soll der Ausstoß des roten Metalls um 4 Prozent zulegen. Als Hauptgrund wird in einem Report der Ausbau von Minen angegeben. Unter anderem planen BHP Billiton und Antofagasta mit einer höheren Förderung in ihren Betrieben. Zudem sei die Gefahr von Streiks gering. In diesem soll die Kupferproduktion in dem Andenstaat um 2 Prozent auf 5,4 Mio. Tonnen zulegen. Chile ist der größte Kupferproduzent der Welt.
Kobalt 2019: Defizit oder Überschuss?
Nachdem auf der Kamoto-Kobaltmine Spuren von Uran entdeckt wurden, wird am Markt über die Folgen diskutiert. Laut Glencore, Großaktionär von Kamoto-Betreiber Katanga Mining, wird es Einschränkungen bei der Förderung im ersten Halbjahr 2019 geben. Die Nachfrage wächst derzeit um 13 Prozent pro Jahr. Der Londoner BMO-Analyst Colin Hamilton geht davon aus, dass es im ersten Halbjahr zu einem Rekorddefizit kommen wird. Alles werde aber davon abhängen, wie schnell Kamoto wieder auf Normalniveau fördern könne. Sollte man die Ausfälle im zweiten Halbjahr kompensieren können, werde es wie zuvor prognostiziert wieder einen Überschuss an Kobalt auf dem Weltmarkt geben. Konkret rechnet Hamilton mit einem Angebotsdefizit von 20.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2019 sowie einem Überschuss von 25.000 Tonnen in der zweiten Jahreshälfte. Wer auf der Suche nach einem early stage-Projekt im Bereich Kobalt-Nickel-Gold ist, sollte sich die Aktie von MacDonald Mines einmal näher anschauen. Das Unternehmen hatte erst im Sommer ein aussichtsreiches Projekt in Ontario zugekauft. Mehr dazu lesen Sie an dieser Stelle.
Sibanye stellt Goldproduktion ein
Nachdem es bei Arbeitsniederlegungen zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist, hat die südafrikanische Sibanye-Stillwater alle Arbeiten in seinen Goldminen in dem Land gestoppt. Die Ausschreitungen waren über Nacht ausgebrochen, ein Arbeiter starb, mehrere wurden verletzt. Sie hatten höhere Löhne gefordert. Das Unternehmen stellte daraufhin den Betrieb in den Minen Driefontein, Kloof und Beatrix ein.
Trafigura baut Macht be Nyrstar aus
Die Schwiezer Trafigura-Gruppe nutzt die aktuelle Situation bei Nyrstar aus und festigt ihre Macht im Unternehmen mit einer 650 Mio. schweren Kreditlinie. Der zweitgrößte Zinkproduzent der Welt ächzt unter einer hohen Schuldenlast. Analysten befürchteten bereits die Pleite des Unternehmens, der Aktienkurs war eingebrochen. Nun sollte die Hilfe der Eidgenossen den größten Druck von Nyrstar nehmen und den Weg für eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten frei machen.
„New Barrick“ hält Ausschau nach Kupfer
Zum 1. Januar will Barrick Gold die Übernahme von Randgold Resources abschließen. Trotz des nun stark vergrößerten Projekt-Portfolios ist der Wachstumshunger der Kanadier aber nicht gestillt. Mark Bristow, CEO von „New Barrick“, sagte, dass man im Kupferbereich expandieren wolle. Allerdings kämen nur Projekte und Minen in Frage, in denen Kupfer zusammen mit Gold gefördert werde. Am Markt wird zudem mit dem Verkauf von zahlreichen non-core Assets gerechnet. Die Übernahme soll zudem Ersparnisse auf der Kostenseite bringen. Gerüchten zufolge krempelt Bristow übrigens Barrick schon kräftig um. So manch böse Zunge behauptet, dass Management-Team des Südafrikaners übernehme gerade den kanadischen Platzhirsch. Daneben soll sein konfrontativer Führungsstil nicht überall gut ankommen. Wir sind gespannt, wie sich diese Geschichte weiterentwickelt.
SolGold verdoppelt Ressource in Ekuador
Erst Anfang September war BHP Billiton bei SolGold eingestiegen (mehr hier). Nun meldete das Unternehmen eine doppelt so große Resource für sein Gold-Kupfer-Projekt Alpala im Norden Ekuadors. Demnach konnte man die Ressource um 99 Prozent steigern und kommt nun auf 6,1 Mio. Tonnen Kupfer und 16,2 Mio. Unzen Gold. Das Projekt ist eines der wenigen großen Kupferprojekte der Welt. SolGolds CEO Nick Mather glaubt, dass Ekuador in den kommenden Jahren zu den größten Kupferproduzenten der Welt aufsteigen kann.
Niger: 8 Tote bei Attacke auf Bohrteam
In einem Mining-Camp von Foraco International im Niger sind acht Bohrarbeiten getötet worden. Laut Unternehmensangaben wurden fünf weitere Mitarbeiter verletzt, zwei würden in Lebensgefahr schweben. Bei den Opfern soll es sich ausschließlich um Nigerianer handeln. Laut France24 steckt die Terrororganisation Boko Haram hinter dem Angriff auf die in Kanada gelistete Foraco. Zeugen würden zudem melden, dass die Angreifer in Fahrzeugen des Unternehmen geflohen seien und Nahrungsmittelvorräte mitgenommen hätten.
Batteriemarkt: Tesla ist Kostenführer
Die Analysten der UBS haben in Zusammenarbeit mit Ingenieuren die Batteriekosten der verschiedenen Hersteller untersucht. Demnach ist Tesla dank seiner in Kooperation mit Panasonic errichteten „Gigafactory“ in Nevada der Kostenführer in der Branche. Man stehe 20 Prozent besser da als Verfolger LG Chem. Auch Wettbewerber wie Samsung SDI oder die chinesische CATL könnten da nicht mithalten. Die Kosten für Teslas Batterien liegen laut den Analysten bei 111 US-Dollar je Kilowattstunde (kWh). Damit sei man 37 US-Dollar günstiger als die koreanische LG Chem. Pro Langstrecken-Fahrzeug sei das ein Preisvorteil von 2.800 US-Dollar. Laut der Schweizer Investmentbank werden diese vier Anbieter bis 2025 mehr als zwei Drittel des Weltmarktes für Batterien von Elektrofahrzeugen kontrollieren. Auf Kostenseite rechnet die UBS mit einer durchschnittlcihen Reduzierung um weitere zehn Prozent in den kommenden zwei bis drei Jahren.
Kirkland Lake Gold: David Soares wird Finanzchef
Kirkland Lake Gold ist eines der aggressivsten Unternehmen im Goldsektor. Die Kanadier steigern ihre Goldförderung rasant und profitieren von niedrigen Kosten. Zudem hat man sich einen Anteil an Osisko Mining gekauft. So mancher Branchenbeobachter rechnet damit, dass CEO Anthony Makuch Osisko ganz übernehmen will und so binnen weniger Jahre einen der größeren Goldminer Nordamerikas schaffen könnte. Nun hat sich Makuch frisches Blut an Bord geholt: David Soares wurde per sofort zum neuen CFO bestimmt. Soares bringt den Stallgeruch von großen Konzernen mit. Der studierte Wirtschaftsprüfer war unter anderem für XStrata, Glencore und Barrick Gold tätig.
Russland mit stabiler Goldproduktion, USA -12 Prozent
In Russland wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 157,19 Tonnen Gold produziert. Das ist exakt die gleiche Menge wie im Vorjahreszeitraum, wie das Bergbauministerium mitteilte. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Russland hat im Oktober übrigens weitere 12 Tonnen Gold gekauft. Seit Jahresanfang sind die Bestände der Zentralbank damit bereits um 227 Tonnen gestiegen. In den USA ist die Förderung des Edelmetalls im September dagegen um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Insgesamt wurden laut U.S. Geological Survey (USGS) 18 Tonnen Gold produziert. Das Minus gegenüber dem Vormonat beträgt zwei Prozent.
Albemarle steigt bei Lithium-Projekt von Mineral Resources ein
Während alle Welt über die künftige Angebots-Nachfrage-Situation bei Lithium diskutiert, schreitet Albemarle zur Tat. Der US-amerikanische Lithiumproduzent erwirbt 50 Prozent an dem Wodgina Lithiumprojekt von Mineral Resources in Westaustralien. Dafür blättert der Weltmarktführer stolze 1,15 Mrd. US-Dollar hin. Diese Vereinbarung dürfte über kurz oder lang in ein Joint Venture zur Entwicklung des Vorkommens führen. Wodgina hat ein geschätztes Minenleben von 30 Jahren und könnte in der ersten Ausbaustufe jährlich 50.000 Tonnen an batteriefähigem Lithiumhydroxit produzieren.
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