Rohstoffbrief.com fasst jeden Freitag die wichtigsten Kurznews aus der Welt des Minings und der Rohstoffe kompakt zusammen. Zu den Themen heute zählen Eldorado Gold, Hudbay Minerals, Alamos Gold, Chinas Uranhunger, Orocobre, Barrick Gold, der Daimler-Konzern, BHP, Cartier Resources und viele mehr.
Eldorado investiert 520 Mio. Dollar in der Türkei
Eldorado Gold baut sein Türkei-Geschäft aus. Die Kanadier wollen 520 Mio. Dollar für den Bau einer Mühle auf der Kışladağ-Goldmine investieren. Die Betriebsaufnahme ist für das erste Halbjahr 2021 geplant. Kışladağ ist derzeit eine Heap Leach-Operation, allerdings hatte Eldorado Probleme bei den Gewinnungsraten. Daneben teilte Eldorado mit, dass man bei dem im vergangenen Jahr von Integra Gold für 590 Mio. Dollar erworbenen Lamaque-Projekt eine Genehmigung für den Betrieb der Mühle erhalten haben und somit einen wichtigen Schritt in Richtung Produktion gemacht hat.
Hudbay will Mason Resources kaufen
Kleine, aber spannende Übernahme in Kanada: Hudbay Minerals hat mit dem Management von Mason Resources eine Vereinbarung zur Übernahme getroffen. Demnach wird Mason mit rund 31 Mio. CAD bewertet. Die Aktionäre sollen für jede ihrer Aktien 0,40 Dollar in Cash erhalten. Hudbay hält bereits 14 Prozent an Mason. Ob der Deal durchgeht, ist aber offen. Denn der andere Großaktionär, Waterton Global Resources, wies erst jüngst Übernahmeambitionen zurück. Die Mason-Aktien notierten vor Bekanntgabe der Übernahme bei rund 0,18 Dollar und steht nun in Höhe des Übernahmeangebots. Das Unternehmen entwickelt das Mason Ann-Kupferprojekt in Nevada.
Cartier Resources: Kurze Freude
Die neue Freude am Goldpreis macht sich noch nicht überall am Explorermarkt bemerkbar. So legte Cartier Resources überragende Bohrergebnisse für sein Chimo-Projekt vor. Die Aktie reagierte zunächst mit einem Sprung von mehr als 30 Prozent nach oben. Bereits nach zwei Tagen waren die Kursgewinne aber zu einem Großteil wieder aufgezeht. Allerdings bietet das auch Chancen, denn Cartier ist wie die oben genannte Mason Resources ein wenig beachteter Goldexplorer, der vor einer Übernahme stehen dürfte. Wir haben die Fakten an dieser Stelle zusammengetragen.
Chinesen wollen sich an Uranfirmen beteiligen
Die staatliche China National Nuclear Corporation (CNNC) will sich an ausländischen Uranproduzenten beteiligen. Demnach habe man vor allem den nordamerikanischen Raum im Blick, wie ein chinesischer Uran-Manager auf der IMARC Mining Konferenz in Melbourne verriet. Angesichts des laufenden Handelskriegs und der politischen Spannungen mit den USA würden wir auf Kanada als Zielland tippen. China baut oder plant aktuell mehrere dutzend neue Atomkraftwerke. Die Nachfrage des Landes nach Uran soll laut Ni Tao von China National Uranium auf 88.000 bis 100.000 Tonnen im Jahr 2025 steigen.
Barrick und Randgold erhöhen Dividenden
Vor Abschluss der Übernahme von Randgold Resources durch Barrick Gold hübschen beide Unternehmen ihre Dividenden auf. So erhöht Randgold seine Auszahlung von 2 auf 2,69 Dollar. Barrick wiederum will fürs vierte Quartal 7 statt 5 Cent ausschütten. Die Erhöhungen sind wohl eine Antwort auf die Reaktion von Analysten. Die hatten kritisiert, dass Barricks Übernahmeprämie zu mickrig ausgefallen sei. Randgolds Zahlung soll vor Abschluss der Transaktion erfolgen. Schon nächste Woche stimmen die Aktionäre über den Deal ab. Unterdessen haben die südafrikanischen Kartellbehörden der Übernahme ohne Auflagen zugestimmt.
Daimler geht den US-Schulbus-Markt elektrisch an
Die Daimler-Tochter Thomas Built Busses hat zusammen mit Proterra elektrisch angetriebene Schulbusse für den US-Markt entwickelt. Die Aufladezeit beträgt rund drei Stunden, die Batteriekapazität 180 kWh. Erst im September hatte Proterra 155 Mio. US-Dollar bei Investoren eingesammelt. Mit dabei war neben bekannten Namen wie Tao Capital oder G2VP eben auch der Daimler-Konzern. Thomas Built Busses ist eine Tochter von Daimler Trucks North America und dominiert den Markt für Schulbusse. Ein schlaues Köpfchen hat auch schon ausgerechnet, dass 500.000 elektrisch angetriebene Schulbusse einer Batteriekapazität von 5 Mio. Tesla Model 3 entsprechen würden.
Lithium: Orocobre bleibt optimistisch
Orocobre bleibt bei seinem optimistischen Ausblick für den Lithiummarkt. Der australische Produzent aus Brisbane mit Minen in Argentinien berichtet von einer stabilen Nachfrage von Kundenseite, obwohl die Preise am Spotmarkt zuletzt fielen und auch die Aktienkurse der Anbieter auf Talfahrt gingen. Orocobre geht wie die Marktführer Albemarle und SQM von einem jährlichen Nachfragewachstum von 18 bis 20 Prozent bis 2025 aus. Das sei auch trotz der aktuellen Veränderungen im chinesischen E-Automarkt realistisch.
Alamos Gold auf Kurs
Alamos Gold hat im dritten Quartal rund 124.000 Unzen Gold gefördert und befindet sich damit im Plan. Die Produktion liegt aufgrund der Akquisition der Island Gold-Mine (von Richmont Mines, siehe hier) aber 16 Prozent über dem Vorjahresquartal. Im Jahresverlauf haben die Kanadier bisher 379.400 Unzen Gold gefördert (+23%). Im Gesamtjahr sollen es 490.000 bis 530.000 Unzen werden. Diese Guidance hat Alamos bestätigt.
US-Goldförderung auf Jahreshoch, aber unter Vorjahr
Im August verzeichnete die US-Goldminenindustrie mit 18,8 Tonnen Gold den höchsten Output in diesem Jahr, wie Daten des U.S. Geological Survey (USGS) zeigen. 14,3 Tonnen stammten davon aus Nevada, es folgt Alaska mit 1,92 Tonnen. Auch wenn damit der höchste Wert 2018 erreicht wurde, liegt die Goldförderung rund ein Prozent unter dem Vorjahrwert. Eine niedrigere Goldproduktion ist in den USA bereits das ganze Jahr zu verzeichnen.
USA: Kein sicherer Hafen mehr?
Einen interessanten Chart haben wir für alle strategischen Investoren gefunden. Denn anders als bisher bei Korrekturen am Aktienmarkt üblich, gab es diesmal keine Gegenbewegung am Anleihemarkt. Dies zeigt der Blick auf die Reaktion der US-Bonds im Vergleich zum S&P 500. Die Renditen der Zinspapiere sinken normalerweise, weil Geld aus Aktien in Anleihen fließt und so die Nachfrage steigt. Dies war aber bei der laufenden Korrektur (oder ist es der Beginn einer Baisse?) bislang nicht der Fall. Offenbar sehen die institutionellen Investoren in US-Staatsanleihen nicht mehr den sicheren Hafen wie zu früheren Zeiten. Das könnte mit der US-Verschuldung zu tun haben, die ja laut Goldman Sachs bereits Niveaus wie sonst nur „zu Kreigszeiten“ erreicht hat (ausführlich hier). Trumps Steuerreform und die rekordhohen Ausgaben für das Militär haben die Verschuldung der USA bereits über die Marke von 21 Billionen Dollar getrieben.
Chaarat Gold erwirbt Kapan-Mine
Chaarat Gold Holdings erwirbt die Kapan Goldmine in Armenien vom Gold- und Silberproduzenten Polymetal für 55 Mio. US-Dollar. Die Russen hatten Kapan erst vor zwei Jahren für 38 Mio. Dollar gekauft. Sie ist die kleinste Mine im Konzern und weist die höchsten Produktionskosten auf. Dort wird seit dem Jahr 2003 Gold gefördert, das Minenleben endet nach heutigem Stand bereits 2023. Die in London gelistete Chaarat hatte angekündigt, durch Zukäufe sein Minenportfolio in Zentralasien und im Kaukasus ausbauen zu wollen.
BHP schließt Mega-Verkauf ab
Im Juni hatte BHP Billiton den Verkauf seines US-Öl- und Gasgeschäfts mit den Operationen Eagle Ford, Haynesville und Permian mitgeteilt. Nun konnte die 10,5 Mrd. Dollar schwere Transaktion abgeschlossen werden. BHP will den Aktionären 10,4 Mrd. Dollar über Dividenden und Aktienrückkaufprogramme zukommen lassen. Käufer der Assets ist übrigens eine US-Tochter von British Petroleum.
Mineros kauft Goldmine von Yamana
Mineros S.A. hat mit Yamana Gold eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb der Gualcamayo Goldmine in Argentinien getroffen. Gualcamayo wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 100.000 Unzen Gold produzieren. Mineros zahlt für den Kauf 85 Mio. Dollar, davon 30 Mio. Dollar in bar. Daneben vereinbarten beide Seiten ein Earn-In-Agreement für das La Pepa Goldprojekt in Chile.
Wird es ein goldener November?
Zum Abschluss noch einmal eine gute Nachricht für alle Goldanleger in Euroland. Denn nach dem starken Oktober könnte es nun auch einen überzeugenden November für den Goldpreis geben – zumindest statistisch gesehen. Denn der elfte Monat gehört zu den drei besten des Jahres seit 1970 – in Euro bzw. DM gerechnet. Seither stieg die Unzennotiz im November um durchschnittlich 1,23 Prozent an, nur im Mai und Januar lief es noch besser. Die beste November-Performance gab es übrigens – keine Überraschung – im Jahr 2008 mit einem Plus von 11,48 Prozent!
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