Erstaunliche Studie: Fast niemand liest Unternehmensberichte!

Anscheinend liest kaum jemand die Jahresberichte von Unternehmen, wie eine Studie aus den USA zeigt. Dabei würde es sich für Anleger lohnen, ein Blick in den jährlichen Zahlensalat zu werfen!

Diskussion um Transparenz

In den USA hat Donald Trump zumindest eine kleine Diskussion in Sachen Unternehmensberichterstattung losgetreten. Der Präsident sprach sich dafür aus, dass Unternehmen halbjährlich statt vierteljährlich über ihre wirtschaftliche Lage berichten und ihr Zahlenwerk vorlegen. Für ein mehr an Transparenz ist der Ex-Immoblienmogul nun wahrlich nicht bekannt, insofern passt die Forderung zu seinem Politikstil. Zufälligerweise hat Baruch Lev zu genau diesem Thema eine interessante Studie in seinem Blog aufgegriffen. Unter dem Titel „Who reads Financial Reports? Nobody!“ zitierte der bekannte Professor für Wirtschaftsprüfung eine Analyse von Tim Loughran and Bill McDonald. Die beiden Statistiker hatten untersucht, wie viele Jahresberichte (sogenannte „10k-Form“) über die EDGAR-Server der SEC, der US-Börsenaufsicht, heruntergeladen werden.

Niemand liest Jahresberichte!

Die Antwort fällt mehr als ernüchternd aus. Es sind nicht tausende oder hunderte Interessenten! Vielmehr laden sich durchschnittlich gerade einmal 28,4 (!) Anleger die Jahresberichte der US-Unternehmen herunter. Nun mag man einwenden, dass es jede Menge kleine Unternehmen gibt, die kaum Aufmerksamkeit bekommen und den Durchschnitt drücken, was grundsätzlich stimmt! Die größten 20 Prozent der gelisteten Unternehmen kommen immerhin auf einen Schnitt von 96 Downloads. Allerdings scheint selbst das Interesse an den Reports dieser Riesenkonzerne eher dürftig zu sein. Im Blog-Eintrag von Lev wird unter anderem der Ex-CFO von General Electric zitiert. Rund 40 Prozent der Aktien des Traditionskonzerns gehören Privatinvestoren. Dennoch wurde der Jahresbericht 2013 nur 800 Mal heruntergeladen.

Wie sieht es in Deutschland aus?

Rückschlüsse auf den deutschen Markt zu ziehen, ist allerdings schwierig. Denn einerseits stellen deutsche Unternehmen ihre Jahresberichte auch auf der eigenen Webseite bereit, was viele US-Firmen nicht machen. Sie leiten zumeist per Link auf die SEC-Server weiter. Zum anderen hat Deutschland nur ein Viertel der Einwohnerzahl der Staaten und die Aktienquote ist hierzulande deutlich geringer. Man könnte daraus schließen, dass die Jahresberichte in Deutschland noch weniger gelesen bzw. heruntergeladen werden als auf der anderen Seite des Atlantiks.

Lesen lohnt sich!

Dieses Desinteresse dürfte aber ein Grund sein, warum es immer wieder zu starken Unter- und Überbewertungen an den Märkten kommt. Wer sich keine Mühe gibt, die Finanzinformationen der Unternehmen zu lesen und zu verstehen, dürfte kaum eine Aktie umfassend beurteilen können. Zumal insbesondere Investments in ETF diese Haltung fördern. Wer monatlich – wie viele Millionen Menschen – über diese Indexfonds sein Geld anlegt, investiert im Fall des DAX beispielsweise sowohl in hoch- als auch in niedrig bewertete Unternehmen. Dieses Phänomen erklärt zum Teil, warum auch Schrottaktien eine hohe Bewertung erfahren können. Schließlich muss der ETF-Anbieter je nach Indexanteil in das jeweilige Unternehmen investieren.

Unterbewertete Aktien

Für findige Anleger ist dieses Phänomen natürlich auch immer eine Chance. Wer Jahresberichte und andere Reports von Unternehmen regelmäßig liest, dürfte langfristig eine bessere Performance am Markt erzielen, weil er leichter unterbewertete Unternehmen entdecken kann. So verfügt Corvus Gold (2,35 CAD | 1,59 Euro; CA2210131058) mit seinem Doppelprojekt Mothern Lode / Northern Bullfrog über eines der attraktivsten Goldprojekte in Nordamerika. Das Unternehmen verfügt bereits über einen Resourcenreport mit 1,76 Mio. Unzen Gold im höherwertigen Status „measured & indicated“ sowie über 0,43 Mio. Unzen Gold in der Kategorie „inferred“. Für Ende September ist bereits eine neue Ressourcenschätzung in Planung, wie Corvus mitteilte. Die dürfte mit Blick auf die guten Bohrergebnisse der vergangenen Monate die Ressource deutlich vergrößern. Den Absturz des Goldpreises hat die Aktie weitgehend schadlos überstanden. Denn neben dem weit fortgeschrittenen Projekt kann sich Corvus vor Übernahmegerüchten nichr retten. Als heißester Kandidat gilt AngloGold Ashanti, das einen Anteil von 19,9 Prozent hält. Für Bewegung sorgte jüngst aber Coeur Mining, dass in der vergangenen Woche die Übernahme von Corvus‘ Nachbar Northern Empire bekannt gab. Für den Chicagoer Konzern ist der Zukauf allein sinnlos, denn das Projekt von Northern Empire ist viel zu klein. Strategisch könnte es daher viel nützlicher sein, auch Corvus Gold ins Visier zu nehmen (mehr hier). Mit einem Börsenwert von 264,7 Mio. CAD ist Corvus nicht zu teuer. Für Unternehmen mit vergleichbaren Projekten wurde in der Vergangenheit zum Teil das Dreifache dessen bezahlt, wie diese Übernahme zeigt!

Aktieninfo Corvus Gold Inc.

ISIN: CA2210131058
Börsenkürzel (TSX-V): KOR
Aktienkurs: 2,35 CAD | 1,59 Euro
Marktkapitalisierung: 264,7 Mio. CAD
Anzahl Stücke: 105,99 Mio.
Voll verwässert: 112,65 Mio. (keine Warrants)
Top-Anteilseigner: AngloGold Ashanti (19,9%), Tocqueville Asset Management (18%), Management & Angestellte (6,5%), Coeur Mining (5,9%), Van Eck Global (5,8%), Goldcorp (1%)

 

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Bilder: Corvus Gold, TK News Services UG (haftungsbeschränkt)

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