BMO und Citigroup erwarten deutlich höhere Kobaltpreise

Die Investmentbanken BMO und Citigroup haben ihre Preisziele für das Batteriemetall Kobalt deutlich angehoben. Sie erwarten eine stark steigende Nachfrage in den kommenden Jahren und rechnen mit einem Angebotsdefizit. Der Boom bei Elektroautos macht es möglich.

Ohne Lithium und Kobalt keine Smartphones und Elektroautos

Ohne Lithium und Kobalt ist eine elektrifizierte Autowelt nicht möglich, denn sie sind die maßgeblichen Bestandteile in Lithium-Ionen-Akkus. Schon jetzt ist die Nachfrage nach den beiden Rohstoffen deutlich gestiegen. Während es aber genug Lithium-Reserven gibt und etliche Explorer und Großkonzerne in den nächsten Jahren in die Produktion kommen wollen bzw. diese ausbauen, sieht die Lage bei Kobalt ganz anders aus. Denn dort stammt mehr als die Hälfte des weltweiten Angebots aus der Demokratischen Republik Kongo (siehe Tabelle des USGS). Mindestens ein Fünftel der Jahresproduktion des zentralafrikanischen Landes kommt dabei aus dubiosen Quellen, die in Zusammenhang mit Warlords, organisierter Kriminalität und Kinderarbeit gebracht werden (mehr Hintergründe). Die London Metal Exchange (LME) als einer der zwei wichtigsten Kobalt-Handelsplätze der Welt hatte erst jüngst angekündigt, künftig die Herkunft des eingelagerten Kobalts auf die Agenda zu setzen. Mit „Blutkobalt“ will niemand etwas zu tun haben an der Themse.

Kobalt ist nur ein Beiprodukt

Hinzu kommt, dass Kobalt ein Beiprodukt ist. Man kann nicht einfach die bestehende Produktion ausbauen, zumeist fällt Kobalt in Kupfer- und Nickelminen an. Es gibt nur wenige Vorkommen, die hauptsächlich Kobalt beinhalten. Diese Engpass-Faktoren haben dazu geführt, dass der Preis für Kobalt bereits in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist. Seit Mitte 2016 hat sich die Notiz nahezu verdreifacht.

Historische Entwicklung

Doch das ist noch nicht lange nicht das Allzeithoch, wie dieser Chart zeigt. Historisch gesehen gab es Phasen, in denen Kobalt (nominal) zum mehr als dem dreifachen des heutigen Preises gehandelt wurde. Oft hing dies mit politischen Entwicklungen zusammen. Heutzutage ist es die Nachfrage, die den Preis antreibt, zumindest solange im Kongo die Lage für die Produzenten stabil bleibt.

Analysten erwarten weitere Preissteigerungen

Bei der Bank of Montreal (BMO) ist man sich daher recht sicher, dass der Kobalt-Preis auch in den nächsten Jahren steigt. Die Analysten sehen für 2019 einen durchschnittlichen Preis für 99,6%igen Kathoden-Kobalt – dem üblichen Verarbeitungsgrad für Batterien – von 40,50 US-Dollar/Pfund bzw. 89.290 US-Dollar/Tonne. In diesem Jahr lag der durchschnittliche Preis bei 25,58 US-Dollar/Pfund, wobei 2017 mit Preisen von 14,75 US-Dollar/Pfund begann. Laut BMO befinde sich der Markt bereits seit dem Jahr 2013 im Angebotsdefizit. Für 2018 prophezeien die Analysten eine Nachfrage von 109.200 Tonnen bei einem Angebot von 105.700 Tonnen. Vor den Jahren 2020 bis 2022 sei kein ausgeglichener Markt zu erwarten. Die Citigroup-Analysten sind nicht ganz so optimistisch wie BMO, sehen aber auch höhere Notierungen. Sie erwarten für das kommende Jahr einen Preis von 75.000 US-Dollar/Tonne. 2019 soll der dann auf rund 80.000 US-Dollar/Tonne steigen.

Noch sind Smartphones die Treiber

Dabei betonen die BMO-Analysten, dass das aktuelle Nachfrageplus immer noch weitgehend auf das Konto von Smartphones gehe. Die Nachfrage aus dem Elektroautomarkt gewinne jetzt erst an Bedeutung. In den ersten drei Quartalen 2017 ist die Zahl der weltweit verkauften Elektro- und Hybridfahrzeuge um 63 Prozent gestiegen, wie die Marktdaten von Bloomberg New Energy Finance zeigen (siehe Graphik unten). In China ist das Tempo sogar noch höher. Im Oktober meldeten die dortigen Zulassungsstellen ein Plus von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Aktuell macht die Volksrepublik etwa die Hälfte des globalen Marktes für Elektroautos aus.

Investoren steigen ein

Einige Investoren haben schon früh auf diese Entwicklungen reagiert. Ein gutes Beispiel dafür dürfte Katanga Mining sein. Die Aktie des Unternehmens, dessen Großaktionär Glencore ist, hat in diesem Jahr bereits um mehr als 800 Prozent zugelegt. Und dabei hatte Katanga erhebliche Produktionsprobleme und tauchte auch noch in den sogenannten Paradise Papers auf (mehr zu den Hintergründen). Als Anleger kann man wie die Analysten auf weiter steigende Preise setzen. Die Glencore-Aktie bietet sich aber nur bedingt an, denn Kobalt macht nur einen kleinen Teil des Konzerngeschäfts aus. Einen Future oder ETF gibt es bei Kobalt nicht.

Kobalt-Explorer als Anlage-Alternative

Eine Alternative und das wohl größte Potenzial bieten daher Explorer, die in sicheren, westlichen Staaten aktiv sind. Denn der Kobalt-Markt hat aus Sicht der Autohersteller in Europa und Nordamerika ein weiteres Problem. Der überwiegende Teil des Materials landet in China, wo sich auch die größten Verarbeitungskapazitäten befinden. Bei der Batterieproduktion verfügt das Land derzeit über einen Weltmarktanteil von rund 50 Prozent. Mit den in Bau befindlichen Gigafactorys soll dieser Anteil laut Berechnungen von Benchmark Minerals sogar noch steigen. Die Asiaten haben sich im Kongo und anderswo direkt in Projekte und MInen eingekauft, was westliche Autokonzerne (noch?) ablehnen. Sie versuchten erfolglos langfristige Lieferverträge mit Kobalt-Händlern zu schließen (mehr dazu).

2019 kommt die Elektroautoquote

Die Chinesen benötigen Kobalt für den eigenen Markt. Denn ab 2019 gilt dort eine bindende Elektroautoquote (zu den Details), die in den Folgejahren ansteigt. Auch deshalb kündigte Volkswagen an, 12 Mrd. Euro in dem Land zu investieren. Für die Wolfsburger ist China seit Jahren der wichtigste Absatzmarkt, dort werden laut Branchenexperten mehr als ein Drittel der Konzerngewinne eingefahren. Ähnliche Werte werden auch für Daimler und BMW angenommen, offizielle Zahlen gibt es dazu aber nicht.

Noch steht Lithium im Rampenlicht

So richtig viel Geld fließt aber noch nicht ins Kobalt-Geschäft. Noch immer tummeln sich viel mehr Investoren im Lithium-Business. Erst langsam schwappt das Geld herüber. Die beste Basis, um Anleger zu begeistern, sind gute Bohrergebnisse, wie das Beispiel LiCo Energy Metals (0,11 Euro / 0,17 CAD; CA5316961021) zeigt. Die Kanadier hatten zuletzt gute Bohrdaten aus ihrem in Ontario beheimatete Glencore-Bucke-Projekt gemeldet (zu den Resultaten). Die Aktie konnte daraufhin deutlich zulegen. Wer unseren ersten Hinweisen auf den Titel gefolgt ist, hat seinen Einsatz fast verdoppelt. Doch der Blick auf den Chart und die Marktkapitalisierung zeigen, dass das Potenzial deutlich höher ist. Aktuell bringt LiCo lediglich rund 15 Mio. Euro auf die Börsenwaage. Die Aktie ist zudem erst jetzt angesprungen, bei überdurchschnittlich hohen Umsätzen.

Kooperation mit Glencore

LiCo Energy Metals hatte das Bucke-Projekt erst im September von Glencore übernommen und gleichzeitig eine Kooperationsvereinbarung mit den Eidgenossen geschlossen (zu den Details). Mit Dwayne Melrose verfügt das Unternehmen über einen erfahrenen Chefgeologen, der die Arbeiten vor Ort leitet. Bisher hat LiCo nur einen Teil seiner Ergebnisse aus dem laufenden Bohrprogramm veröffentlicht. Insofern ist mit weiteren Meldungen in den kommenden Wochen zu rechnen. Direkt neben Bucke liegt mit Teledyne LiCos zweites Kobalt-Projekt. Hier wurde bereits in früheren Zeiten Kobalt abgebaut. Es wird vermutet, dass sich die Mineralisierung über beide Projekte erstreckt. Auf dem Teledyne-Gelände stand einst die Agaunico Mine. Anfang des vorigen Jahrhunderts förderte sie insgesamt 4,35 Mio. Pfund Kobalt und 980.000 Unzen Silber. Teledyne Canada hatte darauf aufbauend bereits 1979 und 1980 ein Bohrprogramm über mehr als 3.150 Bohrmeter durchgeführt (Über- wie Untertage). Die Bohrkerne zeigten signifikante Mengen an Kobalt und Silber, die durch die aktuellen Bohrungen teilweise bestätigt werden. Teledyne Canada musste die Arbeiten aber aufgrund zu niedriger Kobalt-Preise in den 1980ern einstellen. Nun könnte LiCo Energy Metals (0,11 Euro / 0,17 CAD; CA5316961021) die Mine wieder zum Leben erwecken.

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Bilder: TK News Services UG
Tabellen: US Geological Survey (USGS 2017)
Graphiken/Charts: Infomine, Stockwatch, Bloomberg New Energy Financer, UBS

 

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