Elektroauto-Quote: China legt ab 2019 los!

China gibt beim Elektroauto weiter das Tempo vor. Im größten Automarkt der Welt wird es ab dem Jahr 2019 eine bindende Quote geben. Damit dürfte der Weg für den Durchbruch der E-Motoren auf dem Massenmarkt frei sein. Die Autohersteller müssen sich nun um die Versorgung mit den benötigten Rohstoffen kümmern.

2019 geht es los

„China plant nun das Ende des Verbrennungsmotors“, hatten wir Anfang September geschrieben (siehe hier). Nun ist die Einführung einer Elektroauto-Quote auch offiziell. Im größten Markt der Welt müssen die Autohersteller ab dem Jahr 2019 mindestens zehn Prozent des Jahresumsatzes mit Elektroautos oder Hybrid-Fahrzeugen machen. 2020 steigt die Quote auf zwölf Prozent. Eine für das kommende Jahr diskutierte erste Quote von acht Prozent wurde nicht umgesetzt. Damit gibt man den Autokonzernen nach Einschätzung von Branchenexperten genug Zeit, um sich auf die Vorgaben einzustellen. China verfolgt mit dieser Neuerung zwei Ziele:

• Zum einen soll die Luftverschmutzung damit bekämpft werden. Chinas Metropolen wie Shanghai, Beijing oder Shenyang im Norden (siehe Bild) kämpfen seit Jahren mit dem steigenden Ausstoß von Abgasen. Neben der Industrie gilt der Verkehr als der Hauptverantwortliche.
• Zum zweiten will die Regierung damit den Wettbewerbsvorsprung der eigenen Unternehmen wahren. BYD ist vor Tesla der größte Elektroautohersteller der Welt. Technologisch agiert das Land in diesem Bereich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz aus Europa, Nordamerika und Japan. Bei Verbrennungsmotoren hinkt man dagegen hinterher.

Umbau der Energiewirtschaft schreitet voran

Langfristig sollen die Verbrenner vollkommen aus dem Straßenbild verschwinden. Gleichzeitig stellt China derzeit mit hohem Tempo seine Energiewirtschaft um. Noch immer wird weit mehr als die Hälfte des Stroms mit Kohlekraftwerken erzeugt. Seit Jahren schon treibt man die Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser voran. Mit der Elektroautoquote folgt hier der nächste logische Schritt.

Nachfrage nach Lithium

Damit einher geht aber auch eine Veränderung der Nachfragestruktur der Autoindustrie. Elektromotoren und Batterien benötigen weit mehr Kupfer, Graphit, Lithium und Kobalt. Damit sollte insbesondere bei Lithium die Nachfrage in den nächsten Jahren deutlich steigen. Von der Europäischen Union wird das Alkalimetall als kritischer Rohstoff eingeschätzt. Derzeit wird das Meterial fast komplett aus Südamerika und Australien eingeführt, den mit Abstand größten Produzenten. Die Preise habe sich im Zuge des Hypes in den vergangenen Jahren laut Daten des US Geological Survey (USGS) mehr als verdreifacht (siehe unten). Dabei machen Batterieanwendungen bereits jetzt mehr als 50 Prozent der Nachfrage bei Lithium aus. Wie in Europa suchen Produzenten aus Kanada und den USA nach alternativen Bezugsquellen.

Wettlauf um Lithium und Co. hat schon begonnen

Gesucht werden derzeit vor allem „sichere“ Lieferanten, bei denen man nicht in Konkurrenz zu den Chinesen steht. LiCo Energy Metals (WKN: A2ASW5; TSX: LIC) entwickelt ein Lithium-Projekt in Chile und zwei weitere in den USA. Damit ist das auf Energiemetalle spezialisierte Unternehmen in einer guten Position, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren. Wie hart der Wettbewerb um gute Vorkommen ist, zeigt der Einstieg des chinesischen Autoherstellers Great Wall bei der australischen Pilbara Minerals. Vor wenigen Tagen gaben die Unternehmen bekannt, dass Great Wall 28 Mio. AUD in die Firma aus down under investieren will. Mit dem Kapital wird Pilbara sein Lithium und Tantal-Projekt Pilgangoora ausbauen. Gleichzeitig unterzeichnete man ein Off-Take-Agreement. Die Chinesen werden demnach zwischen 75.000 und 150.000 Tonnen an Konzentrat erhalten. LiCo Energy Metals hatte jüngst in Sachen Kobalt eine ähnliche Vereinbarung mit Glencore geschlossen und bereits ein Bohrprogramm gestartet (zu den Details). Ein ähnlicher Deal für eines der Lithium-Projekte von Lico wie bei Pilbara ist denkbar. Die Aktie ist daher für langfristig orientierte Investoren eine Option, um sein Exposure in diesem Markt zu vergrößern und vom Nachfragewachstum durch Elektroautos zu profitieren.

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Bildquelle: TK News Services UG (haftungsbeschränkt)
Graphik: US Geological Survey 2016

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