Rohstoffbrief.com fasst jeden Freitag die wichtigsten News aus der Welt des Mining und der Rohstoffe kompakt zusammen. Zu den Themen heute zählen Vale und die BHP Group, Atico Mining, Shell, der Goldmarkt 2018, Corvus Gold, Newmont Mining, die Kupferproduktion in Chile und vieles mehr.
Vale: Das Desaster und die Folgen
65 Tote, mindestens noch 279 vermisste Menschen – die Bilanz beim Dammbruch in einer Eisenerzmine in Brasilien ist schon jetzt verheerend. Der Vale-Konzern als Eigentümer ist dafür verantwortlich, so viel steht fest. Nach dem letzten Dammbruch 2015 in Samarco (Betreiber: BHP/Vale,19 Tote) hatten die Konzerne versprochen, dass man die Kontrollmaßnahmen ausbaut. Viele, vor allem ausländische Firmen wie BHP haben das getan, haben uns Kenner der brasilianischen Mining-Szene gesagt. Doch der Platzhirsch scheint irgendetwas falsch gemacht zu haben. Konzernchef Fabio Schvartsmann schob die Schuld dem TÜV Süd zu, der den Damm geprüft hatte. Inzwischen wurden zwei Mitarbeiter vom Technischen Überwachungsverein verhaftet. Für die Märkte hat der Produktionsausfall schon jetzt Folgen. Erste Analysten sehen ein Angebotsdefizit für den Weltmarkt von 10 Mio. Tonnen in diesem Jahr. Die Eisenerzpreise sind seither kräftig gestiegen. Sie bewegen sich in China auf dem höchsten Niveau seit August 2017, laut Capital Economics könnten sie noch um mehr als ein Fünftel zulegen. Die Vale-Aktie hat nach dem Dammbruch zunächst ein Viertel ihres Werts verloren, erholt sich aber inzwischen leicht. Von dem Wert sollten sich Anleger aber zunächst fernhalten, mögliche Schadenersatzforderungen und Strafen könnten das Unternehmen auf Jahre hinaus belasten. Sie können sicher bessere Anlagemöglichkeiten für Ihr Geld finden. Die neue Regierung in Brasilia hatte erst jüngst angekündigt, die Vorschriften im Bergbau zu lockern und plante, in diesem Jahr tausende Claims online zu verkaufen. Inwiefern diese Pläne unter dem Vale-Desaster leiden werden, dürften die kommenden Monate zeigen.
Atico Mining: Erneut Rekordproduktion
Atico Mining hat im fünften Jahr nach dem Produktionsstart auf der El Roble-Mine Rekordzahlen vermeldet. So wurden dort im vergangenen Jahr 21,87 Mio. Pfund Kupfer (+6%) und 11.344 Unzen Gold (+4%) gefördert. Dabei lagen auch die verarbeiteten Grade mit 3,71 Prozent (Kupfer) und 2,05 Gramm (Gold) über den Vorjahreswerten. Vorstandschef Fernando E. Ganoza kündigte eine “aggressive” Exploration auf der Liegenschaft für dieses Jahr an. 2019 will Atico 20 bis 21 Mio. Pfund Kupfer und 10.200 bis 10.700 Unzen Gold fördern.
Goldman Sachs: Immer optimistischer für Gold!
Goldman Sachs wird immer bullisher für den Goldpreis. Jeff Currie, Chef des Rohstoff Researchteams des Wall Street-Hauses, sieht strukturelle Veränderungen im Markt mit einem schwachen Dollar, einer starken Nachfrage durch Zentralbanken (siehe unten) sowie durch den „Wealth“-Effekt in China und Indien. Diese Faktoren allein könnten den Goldpreis in diesem Jahr auf 1.425 Dollar je Unze treiben. Hinzu komme die Rezessionsangst, die Anleger in das Edelmetall treibe. Als Goldpreisziel 2019 hatten die Goldmänner 1.450 Dollar je Unze ausgegeben. Der Goldpreis lag zuletzt im Jahr 2013 über der Marke von 1.400 Dollar.
Shell-Zahlen: Fast wieder in alter Form!
Wir sind zwar Fans der Metalle, aber ab und an sollte man auch zu den Ölkonzernen hinüberblicken. So befindet sich Shell offenbar auf dem Weg zurück zur alten Stärke. Der britisch-niederländische Konzern meldete mit einem Umsatz von 396 Mrd. US-Dollar die höchsten Einnahmen seit vier Jahren. Der Gewinn legte 2018 um mehr als ein Drittel auf 21,4 Mrd. Dollar zu. Den höchsten Gewinnbeitrag leistete 2018 das Gasgeschäft, dass für etwa ein Drittel der Gewinne stand. Zu berücksichtigen ist, dass Shell trotz des im vierten Quartal rückläufigen Ölpreises dieses Gewinnplus gelang. Für das abgelaufene Quartal sollen die Aktionäre mit einer Dividende von 47 US-Cent je Aktie beteiligt werden. Schwach bleibt aber einzig das Downstream-Geschäft mit Raffinerien, dem Vertrieb und dem Marketing. Hier ging der Gewinn um 7 Prozent zurück.
Goldjahr 2018: Jahr der Zentralbanken
Der World Gold Council (WGC) hat die Marktdaten für Gold für das Gesamtjahr 2018 veröffentlicht. Laut dem global aktiven Prodzentenverband wurden im vergangenen Jahr weltweit 4.345,1 Tonnen Gold nachgefragt, also 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Den größten Anteil am Wachstum hatten dabei die Zentralbanken (siehe Graphik unten). Deren Nachfrage stieg um 74 Prozent auf 651,5 Tonnen und damit dem höchsten Wert seit rund 50 Jahren. Seit der Aufgabe des Gold-Standards durch die USA wurde dieser Wert nicht erreicht. Auffällig ist, dass vor allem Schwellenländer wie Russland, Kasachstan und zuletzt auch wieder China als Aufkäufer am Markt auftreten. Hochverschuldete Staaten wie die USA und Japan haben sich dagegen auch 2018 zurückgehalten. Münzgold wiederum ist wieder so beliebt wie zuletzt im Jahr 2013.
Corvus Gold: Was macht Newmont?
Die beiden jüngsten Megadeals in der Goldbranche sorgen für jede Menge Spekulationen im Sektor. Newmont Mining hat nach der Übernahme von Goldcorp jedenfalls angekündigt, Randaktivitäten im Volumen von 1 bis 1,5 Mrd. Dollar abzugeben – sobald die Transaktion wie geplant im Mai durch ist. Dazu könnte auch der 1 Prozent NSR von Goldcorp an dem aussichtsreichen Mother Load-Projekt von Corvus gehören. Genauso könnte Newmont aber auch Corvus mit seinen bisher 3,6 Mio. Unzen Gold auf dem Projekt als mögliches Ziel sehen, ist man doch ohnehin prominent in Nevada vertreten. So oder so ist Corvus ein Übernahmekandidat, der allein aufgrund der Größe des Vorkommens für Goldproduzenten interessant ist. Zumal man erfolgreich daran arbeitet, die Ressource zu vergrößern. Laut dem unabhängigen und nicht mit der Gesellschaft verbundenen „Geologie-Papst“ Richard Silitoe könnte Corvus ebenso wie Nachbar und Großaktionär AngloGold Ashanti (hält 19,9% ab Corvus) auf ein neues, mit dem Carlin-Trend“ vergleichbares Vorkommen gestoßen sein. Mehr zu den jüngsten Explorationserfolgen von Corvus lesen Sie an dieser Stelle.
Chile: Rekordhohe Kupferproduktion 2018
Gemäß Daten des nationalen Statistikinstituts hat Chile sowohl im Dezember als auch im Gesamtjahr 2018 rekordhohe Mengen an Kupfer produziert. Dabei wurde nicht nur mengenmäßig, sondern auch qualitativ höherwertiges Erz abgebaut. Das höhere Angebot wird aber auch dringend benötigt, da beispielsweise in der Grasberg-Mine in Indonesien, der bisher zweitgrößten der Welt, dieses Jahr deutlich weniger Kupfer produziert wird.
Lesetipp: Im Weltraum wird schon Geld verdient
Man glaubt es kaum, aber man kann schon in den Weltraum investieren. Und die Möglichkeiten dürften künftig noch deutlich größer werden. Die frühere Portfolio-Managerin Carmen Weber blickt für Global Investor zu den Sternen. Hier lesen!
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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), World Gold Council
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