Die Pipeline an neuen Kupferprojekten ist ohnehin dünn. Doch wie eine Studie zeigt, sinken auch noch die Kupfergrade in den neuen Vorkommen deutlich und liegen unter den Werten aktueller Bergwerke.
Übernahmen als eine Lösung
Wir hatten in den vergangenen Jahren regelmäßig darüber berichtet, dass es zu wenig neue Kupferprojekte gibt. In den Jahren der Rohstoffbaisse wurde viel zu wenig in neuen Liegenschaften exploriert, so dass es derzeit nur wenige Projekte gibt, die quasi shovel-ready sind; also bereit zum Bau einer Mine. Da es in der Regel zehn und mehr Jahre von der Entdeckung eines Vorkommens bis zum Produktionsbeginn dauert, wird sich dieses Nachschubproblem nicht einfach so lösen. Vielmehr setzen Kupferkonzerne deshalb auf Übernahmen von bereits weit gekommenen Explorern oder kleineren Produzenten. Das beste Beispiel aus dem vergangenen Jahr ist der Übernahmekampf um Nevsun Resources, bei dem sich die chinesische Zijin Mining gegen Lundin Mining durchsetzte. Oder auch der überraschende Einstieg der BHP Group bei SolGold in Ekuador, der den anderen Großaktionär Newcrest Mining nicht erfreut haben dürfte (wir berichteten an dieser Stelle).
Kupferdefizit auf dem Weltmarkt steigt
Ausgerechnet in dieser Marktlage treffen die Kupferkonzerne auf eine steigende Nachfrage durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien und den immer größer werdenden Marktanteil von Elektroautos, die zwei- bis viermal so viel Kupfer benötigen wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Analysten von BMO Capital Markets prognostizieren daher, dass das Angebotsdefizit bis 2025 auf rund 3 Mio. Tonnen pro Jahr steigt. Das sind etwa ein Siebtel des heutigen Weltmarkts. Die Lage könnte sich aber verschärfen, wie eine Studie von Mining Intelligence zeigt. Denn die Analysten haben die Kupfergrade in neuen Projekten untersucht. Aktuell kommt die durchschnittliche Mine auf 0,53 Prozent Kupfer im Gestein. Bei den nachfolgenden Projekten sieht es aber düster aus, wie die Graphik unten zeigt.
Neue Projekte: Kupfergrade deutlich niedriger
So liegt der durchschnittliche Kupfergrad bei den derzeit in Entwicklung befindlichen Minen bei lediglich 0,39 Prozent und damit deutlich unter dem Wert der bereits laufenden Minen. Bei den Projekten, die sich bereits im Feasibilty-Status (Machbarkeitsprüfung) befinden, liegt der Kupfergrad mit 0,38 Prozent noch etwas niedriger. Und bei Projekten, die sich noch in der Prefeasibility befinden, sinkt der Wert gar auf 0,35 Prozent. Das bedeutet, dass man künftig mehr Steine bewegen muss, um die gleiche Menge an Kupfer zu erhalten. Das erhöht die Produktionskosten.
Kupferaktie legt um 50 Prozent zu
Dementsprechend sind die wenigen großen Kupferprojekte begehrt. Zu den möglichen Übernahmekandidaten zählt auch das Pumpkin Hollow-Projekt von Nevada Copper. Die Kanadier bauen derzeit eine Tagebau-Mine auf der Liegenschaft, im November will man hier den ersten Kupferbarren gießen. Wie das Unternehmen jüngst meldete, befindet man sich voll im Zeitplan. Dabei ist Pumpkin Hollow derzeit das einzige große Kupferprojekt in Nordamerika, dass voll finanziert und genehmigt ist und sich bereits im Bau befindet. Dementsprechend könnte die Aktie im Laufe dieses Jahres in den Fokus von Aufkäufern rücken. Denn klar ist auch: Sobald dort produziert wird, wird eine Übernahme deutlich teurer. Aktuell kommt Nevada Copper auf einen Börsenwert von rund 330 Mio. Dollar. Einige bekannte Fonds und Investoren haben sich schon im Rahmen der letzten Finanzierung bei der Aktie positioniert (siehe Aktieninfo unten). Sie dürften mit der Entwicklung seit Mitte Dezember zufrieden sein, denn das Papier hat seither um etwa die Hälfte zugelegt.
ISIN: CA64128F1099
Börsenkürzel TSX-V: NCU
Aktienzahl (voll verwässert): 665 Mio.
Aktienkurs: 0,50 CAD | 0,33 Euro
Börsenwert: 332,5 Mio. CAD
Größte Anteilseigner: Pala Investments, Castlelake LLP, Triple Flag Mining Finance, JP Morgan, Blackrock, Capital Group Canadian, Red Kite, CIBC, Fidelity
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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Nevada Copper, BMO Capital Markets, Mining Intelligence
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