Die Nachfrage nach Gold hat im ersten Quartal nachgelassen. Doch auch das Angebot ging zurück, wie die Zahlen der größten Produzenten zeigen. Auf lange Sicht ist die Produktion des Edelmetalls der entscheidende Faktor.
Goldnachfrage im Q1 schwach
Der World Gold Council hat seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Für Freunde des gelben Metalls fielen diese nicht gut aus. Die Goldnachfrage sank im ersten Quartal auf lediglich 973,5 Tonnen. Es ist der niedrigste Wert seit dem Auftaktquartal 2008. Der Hauptgrund für diesen Rückgang war die um rund 15 Prozent nachlassende Nachfrage aus Investments in Barren und Münzen, insbesondere aus China, Deutschland und den USA. Und auch die Zentralbanken hielten sich auch zwischen Januar und März zurück. Sie erweiterten ihre Goldreserven lediglich um 116,5 Tonnen, Hauptkäufer waren Russland, Kasachstan und die Türkei. Auffällig ist, dass China seit mehr als sieben Quartalen nicht mehr als offizieller Käufer am Markt auftritt. Vieles spricht aber dafür, dass sich Beijing heimlch eindeckt, denn zum einen reduzieren die Chinesen ihre Dollar-Reserven. Zum anderen passen die Zahlen nicht mit den Importen über Hong Kong überein. Im ersten Quartal lagen die Nettoimporte mit 144 Tonnen 25 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ein Lichtblick waren im ersten Quartal die goldgedeckten ETF. Sie sahen einen Nettozufluss von 32,4 Tonnen.
Die Angebotsseite entscheidet über den Preis
Doch die Nachfrageseite ist nie der entscheidende Faktor für den Goldpreis (und die meisten anderen Rohstoffe). Vielmehr ist das Angebot wichtig. Und auch hier gab es MInuszeichen. Auffällig war einmal mehr die Volksrepublik China. Der größte Goldproduzent der Welt meldete einen Förderrückgang um 3 Prozent. Als Ursache sehen Marktbeobachter strengere Umweltvorschriften, die die Arbeit der kleinen Minern schwierig machen. Ähnlich sieht es auch bei vielen Goldproduzenten im Westen aus. Barrick Gold, immer noch Marktführer (mehr hier), plant in diesem Jahr mit einem Förderrückgang. Im ersten Quartal holten die Kanadier aus ihren zehn Bergwerken 1,05 Mio. Unzen und damit ein Fünftel weniger als im Vorjahresquartal. Barrick hat wie viele andere Konzerne in den Krisenjahren an seinen Kosten gearbeitet und die Investitionen gestrichen. Nun macht sich das in fehlenden neuen Goldminen bemerkbar. Ganz ähnlich ist die Situation auch bei Goldcorp. Das Unternehmen aus Vancouver meldete für die ersten drei Monate einen Rückgang der Goldproduktion um knapp 10 Prozent auf nur noch 590.000 Unzen.
Es fehlt an neuen Goldvorkommen
China, Barrick und Goldcorp sind nur drei von vielen Beispielen. Die Angebotsseite bei Gold sieht schwierig aus und wird es in den kommenden Jahr bleiben. Die „low hanging fruit“ wurden bereits gepflückt. Die Kosten für die Entdeckung und Entwicklung neuer Vorkommen steigen rasant. Ein hoher Ölpreis tut dazu sein übriges. Gut ist diese Lage aber grundsätzlich für den Goldpreis. Denn auf lange Sicht entscheidet stets das Angebot über die Entwicklung. Je geringer die Goldproduktion, desto höher die Preise. Die Nachfrage wiederum zeigt in der Regel weniger Ausschläge. Aktuell fehlen bei Gold schlichtweg die großen Projekte, die „shovel ready“ sind und in absehbarer Zeit in Produktion gehen können. Dies ist auch eine Folge der Arbeitsteilung der Branche. Denn seit der letzten großen Krise gibt es kaum noch neue Projekte der großen Produzenten. Sie verlassen sich darauf, dass die vielen kleinen Explorationsunternehmen diese Risiken auf sich nehmen. Und wenn ein Vorkommen irgendwann einmal weit genug entwickelt wurde, schlagen sie zu. Bestes Beispiel hierfür ist Alamos Gold, dass im September 2017 für 770 Mio. US-Dollar Richmont Mines übernommen hat. Alamos sicherte sich damit die Island Gold-Mine, die spätestens 2019 in Produktion gehen soll.
Diese Vorkommen sind gefragt
Nur 60 Kilometer südlich der Island Gold-Mine entwickelt Red Pine Exploration (0,075 CAD | 0,04 Euro; CA75686Y4058) das Wawa-Goldprojekt. Die Liegenschaft umfasst insgesamt acht historische Minen. Das Unternehmen gilt als einer der kommenden Übernahmekandidaten in Ontario. Denn neben einer NI 43-101 konformen Ressourcenschätzung mit 1,088 Mio. Unzen („inferred“) zeigte ein Gutachten von Golder Associates, dass bis zu 2,5 Mio. Unzen Gold im Boden stecken (mehr hier). Das wären mehr als bei Richmont Mines. Derzeit fährt Red Pine bereits ein neues Bohrprogramm. Gleichzeitig will man in diesem Jahr eine neue Ressourcenschätzung veröffentlichen. Das sollte dem ausgebombten Wert auf die Beine helfen. Die Aktie ist ein Mittelfrist-Play für strategisch denkende Anleger. Mit einem Börsenwert von rund 20 Mio. CAD bietet Red Pine noch jede Menge Potenzial.
Aktieninfo Red Pine Exploration:
Börsenkürzel TSX-V: RPX
ISIN: CA75686Y4058
Aktienkurs: 0,04 Euro | 0,075 CAD
Marktkapitalisierung: 21,3 Mio. CAD
Ausstehende Aktien: 283,7 Mio.
Optionen: 11,3 Mio.
Warrants: 97,6 Mio.
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Bildquelle: Deutsche Bundesbank
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