Barrick war jahrelang der größte Goldproduzent der Welt. Nun aber schickt sich Newmont Mining an, die Kanadier vom Thron zu stoßen. 2017 behielt Barrick noch die Oberhand, 2018 könnte es zur Wachablösung kommen.
Nur noch 50.000 Unzen Unterschied
Vor 35 Jahren gründete der aus Ungarn eingewanderte Peter Munk die Barrick Gold Corporation. Heute und seit Jahren ist das Unternehmen aus Toronto der größte Goldproduzent der Welt. 2017 konnte Barrick diesen Titel aber nur noch knapp verteidigen. Denn im vergangenen Jahr produzierte man 5,32 Mio. Unzen des Edelmetalls und damit nur noch 50.000 Unzen mehr als der Konkurrent Newmont Mining. In diesem Jahr könnte tatsächlich die Wachablösung anstehen. Die US-Amerikaner aus Colorado kündigten an, zwischen 4,9 und 5,4 Mio. Unzen produzieren zu wollen. Barricks Guidance für 2018 liegt bei 4,5 bis 5 Mio. Unzen mit sinkender Tendenz in den Folgejahren. Für das stolze Kanada, immer noch die mit Abstand größte Mining-Nation der Welt, wäre der Verlust dieses Titels ein ziemlicher Rückschlag. Vergleichbar ist das mit einer Niederlage im Eishockey gegen einen Underdog.
Newmont gibt weiter Gas
Newmont kündigte zudem an, sein Investitionsbudget im laufenden Jahr auf 1,2 bis 1,3 Mrd. US-Dollar anheben zu wollen. Newmont-CEO Gary Goldberg kann das ohne Mühe finanzieren, zum Jahresende verfügte man über 3,3 Mrd. US-Dollar an Cash. Doch auch Barrick wird nicht untätig sein. So will man bis zu 325 Mio. US-Dollar in einen dritten Schacht auf Turquoise Ridge in Nevada stecken. Das würde sich aber erst 2022 in einer höheren Produktion bemerkbar machen. Daneben soll bis 2021/22 die Goldrush-Mine in Nevada in Produktion gehen. In dem US-Staat soll auch die Produktion auf Cortez Hills ausgebaut werden.
Investitionen fehlen, Reserven sinken
Die großen Goldkonzerne leiden seit Jahren unter sinkenden Reserven. So war es eine kleine Überraschung, dass Newmont seine Reserven 2017 stabil halten konnte. Dies ist einerseits eine Folge der langen Baisse zwischen 2011 und 2016, als die großen Majors vor allem an den Kosten arbeiteten und kaum Investitionen tätigten. Zum anderen geht das auf die Arbeitsteilung in der Branche zurück. Inzwischen entwickeln die Bergbaukonzerne kaum noch selbst neue Projekte. Dies überlassen sie den vielen Explorationsgesellschaften. Damit sinkt zwar das Risiko an Fehlinvestitionen, dafür aber müssen sie sich dann später teuer einkaufen. Das jüngste Beispiel ist Alamos Gold, dass im September 770 Mio. US-Dollar für die Übernahme von Richmont Mines auf den Tisch legte. Damit sicherte sich man die Island Gold-Mine, die spätestens 2019 in Produktion gehen soll.
Große Vorkommen gefragt
Nur 60 Kilometer südlich von Island Gold entwickelt Red Pine Exploration (0,075 CAD | 0,041 Euro; CA75686Y4058) das Wawa-Goldprojekt (siehe Karte oben). Das Unternehmen gilt als einer der kommenden Übernahmekandidaten in Ontario. Denn neben einer NI 43-101 konformen Ressourcenschätzung mit 1,088 Mio. Unzen („inferred“) zeigte eine Analyse des Gutachters Golder Associates, dass bis 2,5 Mio. Unzen Gold im Boden stecken (mehr hier). Derzeit arbeitet Red Pine mit zwei Bohrgeräten auf dem Projekt, zuletzt lieferte man gute Bohrergebnisse am laufenden Band (z.B. hier). Die Aktie ist ein Mittelfrist-Play für Anleger, die ein wenig Geduld mitbringen können. Mit einem Börsenwert von lediglich 20 Mio. CAD bietet Red Pine noch jede Menge Potenzial.
Mehr zu Red Pine Exploration:
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Bild: Red Pine Exploration, TK News Services UG (haftungsbeschränkt)
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