Schlägt Amazon nach Absturz der Zooplus-Aktie zu?

Die Aktie von Zooplus stürzte nach einer Gewinnwarnung und dem Einkassieren der Jahresprognose ab. Aktuell ist der Haustierhändler so niedrig bewertet, dass selbst Onlineriese Amazon hellhörig werden dürfte. Der wurde schon mehrmals als Aufkäufer ins Spiel gebracht.

Die Aktie von Zooplus ist eine der erfolgreichsten deutschen Börsenstorys der vergangenen Jahre. Das Papier des Onlineanbieters von Heimtierbedarf hat sich in den vergangenen fünf Jahren in der Spitze mehr als versechsfacht. In diesem Jahr ist die Entwicklung besonders volatil. Nach guten Zahlen zum ersten Quartal hob der Titel ab und legte binnen sechs Wochen um rund 50% zu. Der Kursauftrieb wurde von jede Menge Übernahmespekulationen begleitet. Ein wichtiger Auslöser war dabei Nikolas Mauder von Kepler Cheuvreux. Der Analyst hob sein Kursziel Mitte Mai auf 207 Euro an. Die Trader folgten ihm und der Wert durchbrach zumindest kurzzeitig die 200 Euro-Marke.

Hochgeflogen, tief gefallen

Einige Monate später dürften es Anleger jedoch bereuen, auf diesem Kursniveau noch aufgesprungen zu sein. Denn nun steht wieder alles auf Start. Zooplus hat mit den Halbjahreszahlen die Jahresprognose einkassiert. Statt 17 bis 22 Mio. Euro rechnet das Vorstandsteam nur noch mit einem Wert im einstelligen Millionenbereich beim Vorsteuerergebnis. Das Management will lieber in die Neukundengewinnung investieren. Die Folge: Der SDAX-Titel stürzte ab. Mauder reduzierte daraufhin sein Kursziel auf 127 Euro. Der Researcher schraubte seine Gewinnerwartungen um durchschnittlich 57 Prozent zurück und riet zum Verkauf. Die für 2020 gesteckten Ziele dürfte Zooplus erst 2021 erreichen, heißt es in der Kurzstudie. Die Zooplus-Führung hält dagegen an seinem 2020-Ziel fest. Dann sollen innerhalb von zwölf Monaten zwei Milliarden Euro in die Kasse fließen und einen Vorsteuergewinn von 60 Mio. Euro bringen. Die Wahrheit könnte irgendwo in der Mitte liegen. Denn neben Investitionen haben auch ein stärkerer Wettbewerb und höhere Logistikkosten im ersten Halbjahr das Ergebnis belastet. Das darf man nicht vergessen.

Ist Zooplus angeschlagen?

Zooplus scheint also angeschlagen. Der Markt an sich ist aber weiter im Wachstum. Mehr als 23 Millionen Haustiere werden allein in Deutschland gehalten. Fische und Terrarien sind da noch gar nicht berücksichtigt. Und damit rückt Zooplus automatisch auf den Radar von Übernahmemaschinen wie Amazon. Jüngst erst erwarben die US-Amerikaner mit Whole Foods erstmals einen Konzern mit echten Filialen. Auch im Bereich der Online-Apotheken expandiert der virtuelle Kaufhausriese. Da liegt es auf der Hand, dass auch Zooplus ein „natürlicher Kaufkandidat“ für den Milliardenkonzern ist. Gründer Jeff Bezos gibt seinen Investments üblicherweise fünf bis sieben Jahre, bis sie funktionieren sollen. Solch einen langen Atem hat kaum ein börsennotiertes Unternehmen. Der Erfolg der Amazon-Aktie gibt dem früheren Analysten aber Recht. Am liebsten platziert Amazon deshalb zig Wetten auf neue Branchen und Produkte. Manche funktionieren, andere nicht. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen aus Seattle auch immer mehr auf größere Übernahmen gesetzt.

Nutzt Amazon den Kursverfall?

Zooplus wäre ein willkommenes Opfer. Zum einen wäre man direkt die Nummer eins im Online-Haustiermarkt in Deutschland. Zum anderen aber hilft der Absturz der Aktie. Der Börsenwert von Zooplus liegt inzwischen wieder unter der Marke von 1 Mrd. Euro. Für Amazon ist das ein Schnäppchenpreis, wenn man den langen Atem mitbringt. Zumal man selbst erhebliche Synergien mit solch einem Zukauf heben könnte. Den Aktionären von Zooplus wäre das sicher Recht. Der größte Teil der Anteile liegt bei Fonds. Die interessieren sich vor allem für den Preis. Laut Zooplus-Angaben von Ende August handelt es sich bei den zwölf größten Eignern um Beteiligungsgesellschaften oder Fonds (siehe Graphik oben). Dazu zählt auch das Management, dass 5 Prozent hält. Wichtig ist aber ein guter Preis. Eine mögliche Übernahme wäre sicher nur für einen Kurs jenseits der 200 Euro zu haben. Man kann es aber auch wie Kepler-Analyst Mauder sehen. Als der im Mai sein Kursziel anhob, heizte er gleichzeitig die Übernahmespekulationen an. Sollte Zooplus zu ähnlichen Konditionen wie vergleichbare Unternehmen in den USA gekauft werden, so sei ein Wert von 485 € pro Aktie realistisch. Hört, hört! Die aktuellen Aktionäre würden sicherlich schon bei einem Preis jenseits der 200 Euro-Marke zustimmen. Fakt ist nämlich: in Deutschland und Europa werden bei Übernahmen nur in den seltensten Fällen ähnliche Preise wie in den USA gezahlt. Klar ist aber auch: Wer jetzt neu einsteigt, greift in ein fallendes Messer. Auch am heutigen Montag beträgt das Kursminus schon wieder über 5 Prozent. Charttechnisch scheint die Konsolidierung der Zooplus-Aktie noch nicht abgeschlossen.

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Bildquelle: Zooplus AG

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