Kupfermarkt: Angebotssituation verschärft sich zusehends!

Die Industriemetallpreise kommen 2019 nicht richtig vom Fleck. Vor allem schlechte Konjunkturzahlen drücken auf die Notizen. Dabei sollte zumindest bei Kupfer mehr drin sein, denn hier spricht die Angebots-Nachfrage-Situation für die Produzenten.

Kräftiger Dämpfer

Klar, wenn die Konjunktur schlecht läuft, werden insbesondere die Industriemetalle unter einer schwächeren Nachfrage leiden. Und derzeit ist fast überall auf der Welt die sich verschlechternde Wirtschaftslage spürbar. Bestes Beispiel sind die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA. So ist der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im April deutlich stärker als erwartet auf 52,8 gefallen. Dies ist der tiefste Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Stimmung in der Industrie hat sich merklich eingetrübt. Der LME-Industriemetallindex ist in der Folge um fast 2 Prozent gefallen. Er befindet sich auf einem 2,5 Monatstief. Große Verluste verzeichneten dabei Blei (-3,9%), Kupfer (-2,8%) und Zink (-1,9%). Bei Blei und Zink kommt hinzu, dass die Preise seit Wochen unter Druck stehen. Denn das Angebot soll laut dem Branchenverband ILZSG (International Lead and Zinc Study Group) deutlich größer sein als erwartet.

Kupfer: Markt im Dauer-Defizit

Bei Kupfer jedoch sieht die Lage anders aus. Der Markt befindet sich seit Jahren im Defizit. Würde die Konjunktur wirklich brummen, dann müsste der Preis schon allein deshalb haussieren. Doch auch jetzt sind deutlich höhere Preise drin, als die aktuell knapp 6.200 US-Dollar je Tonne. Denn sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite gibt es gravierende Verschiebungen. Bei Letzterer sind es zwei Faktoren, die greifen. Zum einen die zunehmende Zahl an Elektroautos. Ein durchschnittliches Modell benötigt etwa drei- bis viermal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Im Schlepptau benötigt auch die Ladeinfrastruktur mehr Kupfer. Zum anderen ist es das hohe Wachstum der Erneuerbaren Energien-Industrie.

Lagerbestände niedrig

Viel mehr Sorgen sollte man sich jedoch um die Angebotsseite machen. Denn da kracht es richtig. So befinden sich die Kupferlagerbestände in New York, London und Shanghai auf einem Mehrjahrestief. Beim Preis macht sich davon aber bisher wenig bemerkbar, wie die Daten von GMP Securities zu den weltweiten Lagern in den vergangenen zwei Jahren zeigen.

Immer weniger Neuentdeckungen

Mittel- bis langfristig wird sich die Situation am Weltkupfermarkt dramatisch zuspitzen. Das zeigt der Trend bei der Entdeckung neuer, großer Kupfervorkommen. So wurden in den vergangenen sieben Jahren (2012-19) lediglich neun größere Lagerstätten entdeckt, wie die Daten von S&P Global zeigen. In dem Siebenjahres-Zeitraum zuvor (2004-11) waren es satte 59 Neuentdeckungen. Und dabei liegen die Explorationsbudget heutzutage deutlich höher. Neuentdeckungen aber sind gerade in diesem Rohstoffsegment sehr wichtig. Denn zum einen laufen alte Vorkommen bzw. Minen aus und werden geschlossen. Diese müssen ersetzt werden. Zum zweiten muss die steigende Nachfrage durch eine größere Produktion befriedigt werden. Zum dritten dauert es oft zehn Jahre und mehr von der Entdeckung einer Lagerstätte bis zum Beginn des Abbaus. Hinzu kommt, dass die Kupfergrade in neuen Vorkommen wie in bestehenden Minen sinken. Diese Problematik hatten wir an dieser Stelle bereits thematisiert. Das Nachschubproblem wird den Markt also in den kommenden Jahr hart treffen.

Analysten heben Preisziele an

Aufgrund dieser Entwicklungen auf der Angebots- und Nachfrageseite hat jüngst das Analysehaus Wood Mackenzie seinen Ausblick auf den Kupfermarkt angepasst. So rechnet man nun mit deutlich höheren Preisen in den kommenden Jahren. Spätestens im kommenden Jahr soll die Notiz die 7.000 Dollar-Marke hinter sich lassen. Für 2021 und 2022 rechnet Wood Mackenzie mit Preisen über 8.000 Dollar die Tonne. Das Kupfer wird uns aber nicht ausgehen. Vielmehr sind diese höheren Preise langfristig nötig, denn dann können auch Vorkommen mit niedrigeren Kupfergraden bzw. höheren Erschließungskosten wirtschaftlich ausgebeutet werden. Steigt der Preis aber nicht nachhaltig, so unterbleiben entsprechende Investitionen. So etwas passiert öfter im Rohstoffsegment. Dann gehen die Preise nicht sukzessive hoch, sondern in relativ kurzer Zeit und in heftigen Schüben. Auf so etwas ist der Markt derzeit aber nicht vorbereitet. Und kurzfristige Reaktionen der Anbieter wie im Ölmarkt sind im Mining-Geschäft nicht möglich. Ein gutes Beispiel für ein mögliches Szenario ist das Eisenerzgeschäft. Nach dem Dammbruch auf einer Mine von Vale in Brasilien im Januar sowie weiteren Minenschließungen, sind die Preise um rund 20 Prozent angezogen. Der kurzfristige Angebotsausfall hat sich deutlich bemerkbar gemacht.

Betreiber als Profiteure

Im Zuge dessen sind auch die Aktien der Betreiber deutlich gestiegen. So etwas dürfte auch im Kupfermarkt passieren, wenn die aktuellen Entwicklungen anhalten. Sollten die Preise wie von Wood Mackenzie prognostiziert anziehen, steigen die Gewinne der Kupferminenbetreiber deutlich. Und das macht dann wieder Investitionen in die Exploration möglich. Da der Angebotsengpass absehbar ist, ist die M&A-AKtivität in der Branche zuletzt deutlich angestiegen. Die größte Übernahme 2018 leistete sich die chinesische Zijin Mining, die sich im Gefecht mit Lundin Mining durchsetzte und am Ende 1,86 Mrd. für Nevsun Resources auf den Tisch legte. Bei SolGold wiederum ist BHP eingestiegen und tritt damit in Konkurrenz zum anderen Großaktionär Newcrest Mining aus Australien (wir berichteten). Diese Übernahmewelle dürfte sich 2019 fortsetzen. Dabei dürften vor allem die nordamerikanischen Minen im Fokus stehen, denn in Kanada und den USA ist die Kupferproduktion in den vergangenen Jahren am stärksten geschrumpft (mehr hier). Als nächster Übernahmekandidat gilt dort Nevada Copper (0,40 CAD | 0,29 Euro; CA64128F1099). Die kanadische Firma baut derzeit seine erste Untergrundmine auf seinem Pumpkin Hollow-Projekt in Nevada. In einigen Jahren soll noch ein Tagebau folgen (mehr hier). Die erste Mine soll bereits im Q4 2019 in Produktion gehen. Aktuell kommt Nevada Copper auf einen Börsenwert von rund 275 MIo. CAD. Das lässt im Falle einer Übernahme viel Luft nach oben.

Aktieninfo Nevada Copper:

ISIN: CA64128F1099
Börsenkürzel TSX-V: NCU
Aktienzahl (voll verwässert): 689 Mio.
Aktienkurs: 0,40 CAD | 0,29 Euro
Börsenwert: 275,6 Mio. CAD
Größte Anteilseigner: Pala Investments, Castlelake LLP, Triple Flag Mining Finance, JP Morgan, Blackrock, Capital Group Canadian, Red Kite, CIBC, Fidelity
Mehr zu Nevada Copper und eine aktuelle Unternehmenspräsentation finden Sie auf https://www.nevadacopper.com/.

 

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Bilder/Graphiken: TK News Services UG (haftungsbeschränkt), Nevada Copper, GMP Securities, Rio Tinto, Wood Mackenzie, S&P Global

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